Zwei Demonstrationen am Abend des 30. April sowie mehrere Kundgebungen am 1. Mai sorgen in der Innenstadt für Behinderungen. Neben kurzfristigen Straßensperren und Parkverbotszonen wird es auch Bereiche geben, die nur Berechtigte (zum Beispiel Anwohner oder Hotelgäste) betreten dürfen. Entsprechende Infoblätter sind bereits an betroffene Anwohner verteilt worden. Für weitere Fragen ist am Mittwoch und Donnerstag ein Bürgertelefon unter den Rufnummern 2801062 und 2801063 eingerichtet.

Die Polizei wird mit mehreren Hundertschaften im Einsatz sein, da erfahrungsgemäß Auseinandersetzungen zwischen den unterschiedlichen Lagern nicht auszuschließen sind. Einsatzleiter Rüdiger Wollgramm: „Wir wollen, dass jeder friedlich seine Meinung vertreten kann und werden konsequent gegen Gewalttäter vorgehen.“

Gegen die Kundgebungen von NPD und Pro NRW wollen der DGB, das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage, das Duisburger Netzwerk gegen Rechts, die Grünen, Die Linke, die MLPD sowie die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes demonstrieren. Bislang finden am Donnerstag laut Polizei insgesamt zehn Kundgebungen statt. Für Mittwochabend haben das Bündnis gegen Duisburger Zustände und Young Struggle Demos angemeldet.

Anhänger der NPD versammeln sich am 1. Mai auf dem Bahnhofsvorplatz. Angemeldet ist die Veranstaltung für 10 bis 17 Uhr. Nach einer Kundgebung soll ein Fußmarsch durch Teile der Innenstadt folgen. Pro NRW wollte ursprünglich auf dem Marktplatz in Rheinhausen demonstrieren. Stattdessen wurde für den Abend des 1. Mai ein Lichtermarsch im Bereich Düsseldorfer Straße im Dellviertel angemeldet, der auch zur SPD-Zentrale an der Krummacher Straße führt.

„Wegschauen ist kontraproduktiv. Wir dürfen die Parolen der Nazis nicht unwidersprochen stehenlassen“, erklärte Lukas Hirtz. Gemeinsam mit Inge Holzinger und Jürgen Blumer stellte er die Aktionen vor, die das Bündnis „Duisburg stellt sich quer“ für seine Gegendemonstration plant. Die soll ebenfalls vor dem Hauptausgang des Hauptbahnhofes stattfinden – laut Polizei im Bereich des Fernbusbahnhofes. Auf einer Bühne wird es neben Redebeiträgen auch ein Kulturprogramm geben.

Das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage lädt ab 11.30 Uhr auf den König-Heinrich-Platz ein. Dort wird OB Sören Link genauso öffentlich Stellung beziehen wie Alt-OB Josef Krings. Die Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche rufen ebenfalls zur Teilnahme auf.