Zu Zeiten des ehemaligen Rheinopern-Intendanten Tobias Richter war Christof Loy der am meisten beschäftigte Regisseur des Hauses, er erarbeitete in 13 Jahren 16 Inszenierungen und wurde von der Zeitschrift „Opernwelt“ drei Mal zum „Regisseur des Jahres“ gekürt. In der aktuellen Saison wird nur seine Inszenierung der beiden Einakter „Cavalleria Rusticana“ und „Pagliacci“ gezeigt, aktuell einstudiert von Spielleiter Volker Böhm.

Stark wie immer präsentieren sich die beiden Baritone. Boris Statsenko begeistert schon im Prolog zu „Pagliacci“ mit seiner großen Stimme und zeigt dann als Tonio auch komödiantisches Talent. Oleg Bryjak singt den eifersüchtigen Fuhrmann Alfio in „Cavalleria Rusticana“t. Seine knorrige Stimme ist Geschmackssache, besitzt aber auch eine überrumpelnde Gewalt.

Ruhender Pol in „Cavalleria“ ist Renée Morloc als Mama Lucia, während Annika Kaschenz als ehebrüchige Lola etwas unscheinbar bleibt. In den kleinen Rollen in „Pagliacci“ glänzen der lyrische Tenor Ovidiu Purcel und Bariton Dmitri Vargin. Mit großer dramatischer Stimme beeindruckt Tanja Ariane Baumgartner von der Frankfurter Oper als Santuzza. Den treulosen Turridu singt der russische Tenor Mikhail Agafonov mit kraftvoller Stimme.

In „Pagliacci“ begeistert Olga Mykytenko. Sie vereint in ihrem Sopran eine leuchtende Höhe mit jugendlicher Dramatik. Den Canio singt Startenor Zoran Todorovich, der mit seiner bronzen-glänzenden Stimme und seiner intelligenten Gestaltung eine großartige Leistung vollbringt.

Stark spielen die Duisburger Philharmoniker unter der Leitung von Gastdirigent Enrico Dovico auf. Der Chor der Deutschen Oper am Rhein hat hier viele große Auftritte, wobei die Sängerinnen und Sänger auch darstellerisch gefordert sind.

Als dieser Doppelabend vor fünf Jahren gespielt wurde, war das Theater schlecht besucht, nun sind die Plätze gut verkauft. Auch weil der „Anhang“ der vielen Kinderstatisten gekommen ist und sich munter darüber austauscht, wo sich denn gerade sein Liebling auf der Bühne befindet. So zuckten auch die Blitze der Handys, als beim jubelnden Schlussapplaus Fotos gemacht wurden.