Duisburg. . Knapp 450 000 Wahlbenachrichtigungen werden seit Donnerstagmorgen in Duisburg an die Haushalte verschickt, 95 Prozent aller Angeschriebenen sollen sie bereits am Freitag daheim im Briefkasten haben. Für Problemfälle hat die Stadt eine Telefon-Hotline.
Bisher ähnelte die Wahlbenachrichtigung immer einer etwas größeren Postkarte, gestern hat die Stadt Duisburg die Aufforderungen zum Urnengang am 25. Mai jedoch erstmals als Brief an ihre Bürger verschickt. Weil nämlich die Kommunal-, Europa- und Integrationsratswahl zeitgleich stattfinden, passten alle nötigen Informationen nicht mehr auf das bislang benutzte Format. „Wir haben zwar höhere Druck-, Material- und Portokosten, dafür sparen wir, weil drei Wahlen auf einen Termin zusammengelegt wurden“, erklärte Burkhard Beyersdorff, der Leiter des Wahlamtes. Er bezifferte die Gesamtkosten für die Stadt Duisburg bei diesem Dreifach-Wahlgang auf rund 750 000 Euro.
Gestern Morgen um 8 Uhr fuhr ein Lkw im Briefzentrum der Deutschen Post im Gewerbegebiet Asterlagen vor: Geladen hatte er die erste von insgesamt vier Fuhren mit knapp 450 000 Wahlbenachrichtigungen. Auf 35 so genannten Behälterwagen lagen sie – fein säuberlich nach Postleitzahlen und Stimmbezirken sortiert – in Kisten neben- und aufeinandergestapelt. Die Stadt hatte sie seit Karfreitag in ihrem eigenen Druckcenter herstellen lassen. Am heutigen Freitag sollen sie bereits in 95 Prozent aller Haushalte im Briefkasten liegen, versprach Rainer Ludwigs, der Niederlassungsleiter in Asterlagen.
In Spitzenzeiten bis zu 3 Millionen Briefe pro Tag
„Das ist ein besonderer Tag, weil einen solchen Großauftrag hat man nicht alle Tage“, sagte Ludwigs. Doch mit Blick auf das Gesamtaufkommen sind selbst die 450 000 Wahlbenachrichtigungen gar kein so dicker Zusatzbrocken, denn im Schnitt werden täglich 1,8 Millionen Briefe im Briefzentrum bearbeitet, zu Spitzenzeiten wie vor Weihnachten sind es sogar bis zu 3 Millionen.
Mit dem Erhalt der Wahlbenachrichtigung haben alle Bürger sofort die Möglichkeit, Briefwahlunterlagen zu beantragen. Allein bei der Bundestagswahl 2013 machten laut Wahlamts-Leiter Beyersdorff rund 50 000 Duisburger von diesem Angebot Gebrauch – ein Rekordwert. Dieser könnte jetzt noch einmal übertroffen werden. „Natürlich rechnen wir mit einer insgesamt niedrigeren Wahlbeteiligung als bei der Bundestagswahl, aber die Zahl der Briefwähler hat zuletzt ständig stark zugenommen. Es könnten diesmal bis zu 70 000 werden“, so der Amtsleiter.
Direkt-Abstimmung an acht Stellen möglich
Die Briefwahlunterlagen kann sich jeder nach Hause schicken lassen, es ist aber an acht Stellen im Stadtgebiet eine Sofort-Stimmabgabe möglich: das sind die Bezirksämter Walsum, Hamborn, Meiderich, Rheinhausen, Homberg und Süd sowie das Rathaus (Zimmer 60) und die Wahlamts-Außenstelle an der Bismarckstraße 120 in Neudorf für den Bereich Mitte.
In den zugestellten Briefen finden alle Bürger eine gemeinsame Wahlbenachrichtigung für Europa- und Kommunalwahl sowie (falls wahlberechtigt) eine zweite für den Integrationsrat. Wer bis Dienstag keine Wahlbenachrichtigung erhalten hat: 0203/94 000.
Antrag der Briefwahlunterlagen auch im Internet möglich
Auf der Rückseite der Wahlbenachrichtigung können die Briefwahlunterlagen schriftlich angefordert werden. Im Internet ist dies unter der Adresse http://briefwahl.duisburg.de möglich. Eine Beantragung per E-Mail an briefwahl@stadt-duisburg.de. Wichtig: Name, Vorname, Geburtsdatum, vollständige Anschrift und – falls abweichend – die Versandanschrift müssen in der E-Mail zwingend mitgesendet werden.
Briefwahlanträge werden bis einschließlich Freitag, 23. Mai, entgegengenommen. Wer erkrankt und ein Attest vorlegt, kann auch noch am Wahltag selbst (25. Mai) bis 15 Uhr Briefwahlunterlagen erhalten.