Viele Duisburger Zoo-Freunde blicken am Montag mit Sorge nach Düsseldorf. Im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz geht es um die Zukunft der Duisburger Delfine. Die Fraktion der Piraten im Landtag hat einen Antrag eingebracht, um die Haltung der Meeressäuger in Zoos in NRW zu verbieten.

Der Ausschuss wird öffentlich im Plenarsaal tagen. Angehört werden Experten, die von den Parteien benannt wurden. Die SPD hat Duisburgs Zoodirektor Achim Winkler eingeladen. Für den Tierpark am Kaiserberg, der eines von nur zwei Delfinarien in Deutschland betreibt (ein weiteres gibt es im Nürnberger Zoo), sind die Meeressäuger ein enormer Wirtschaftsfaktor.

An Sommertagen kommen bis zu 7000 Besucher ins Delfinarium, weiß auch der Duisburger SPD-Landtagsabgeordnete Frank Börner. Er hält die Haltung von Delfinen in Zoos für akzeptabel. „Sie findet zudem unter wissenschaftlicher Begleitung statt“, so Börner.

Dennoch birgt der Antrag Konfliktpotenzial, denn der Koalitionspartner der SPD im Land, Bündnis 90/Die Grünen, stehen der Delfinhaltung skeptisch gegenüber. „Wir haben schon vor einem Jahr angeregt, über ein Zuchtverbot nachzudenken“, sagt die Duisburger Grünen-Abgeordnete Dr. Birgit Beisheim. Die Folge wäre ein langsames, natürliches „Aussterben“ der Delfine im Duisburger Zoo.

Dass ein solcher Schlag für den Tierpark am Kaiserberg nicht zu verkraften sei, sieht Beisheim nicht: „Es wäre viel zu kurz gegriffen, den Zoo nur auf das Delfinarium zu reduzieren. Dort hat sich in den letzten Jahren viel getan und es gibt zahlreiche andere Anziehungspunkte für die Besucher“.

Gelassen blickt Zoodirektor Winkler den Anhörungen entgegen. Er geht fest davon aus, dass der Antrag abgelehnt wird. Die von den Piraten im Antrag vorgebrachten Anschuldigungen seien „aus der Luft gegriffen“.