Duisburg.

Ein Spaziergänger hat am Montagabend einen grausigen Fund gemacht: Er sah im Rheinwasser des Homberger Rheinpreußenhafens einen leblosen Körper treiben. Die alarmierte Polizei barg einen Torso. Vieles deutet darauf hin, dass es sich um die Leiche des vermissten Hells Angel Kai M. aus Duisburg handelt, dessen abgetrennter Unterarm vor über zwei Monaten einige Kilometer stromaufwärts in Ehingen am Rheinufer gefunden worden war.

„Spuren an der Leiche lassen vermuten, dass es sich um einen seit Wochen vermissten Mann handeln könnte, der dem Rockermilieu nahe stand“, bleibt Essens Polizeisprecher Peter Elke am Dienstagnachmittag zurückhaltend. Um welche Spuren es sich handelt, mag die Essener Polizei, die auf Anweisung des Innenministers mittlerweile federführend gegen die Rockerszene im Revier ermittelt, nicht weiter ausführen. Sie bestätigt nur, dass der Torso seit längerem im Wasser gelegen habe. Torso, das heißt im schrecklichen Detail: Arme, Beine und Kopf der Leiche fehlten.

Gewissheit über die Identität werden weitere Untersuchungen in der Gerichtsmedizin ergeben, so die ermittelnde Polizei in Essen. Diese sollen „zeitnah“ erfolgen, entweder noch im Laufe des Dienstags oder am Mittwoch.

Der rechte Unterarm des getöteten Duisburgers Kai M. war vor gut zwei Monaten, am 4. Februar, von einem Angler am Rhein gefunden worden. Mit Hilfe von Ästen hatte der Bochumer den grausigen Fund an Land gezogen. Der Arm war komplett tätowiert, unter anderem mit den Tattoos „81“ und „1%“. Die Zahl „81“ steht für die Anfangs-Buchstaben der Hells Angels. Untersuchungen der Polizei hatten ergeben, dass das Gliedmaß nach dem Tod des Opfers abgetrennt worden war.

Nach dem mysteriösen Fund hatte die Polizei am Rhein und dessen Ufern mit Hunden, Hubschrauber und Booten erfolglos nach dem Rest der Leiche gesucht. Erst jetzt gab der Strom offenbar den weiteren Leichenfund frei, der möglicherweise im Homberger Hafenbecken unter Wasser festsaß.

Wie, wo und warum M. umgebracht wurde, ist weiterhin unklar. Einen Verdächtigen, den die Polizei Mitte Februar in Mülheim festnahm, ist wieder auf freiem Fuß.