Im Morgengrauen rückten die Spezialkräfte der Polizei an: Sie durchsuchten gestern um 5 Uhr das Satudarah-Clubheim an der Friedrich-Ebert-Straße in Rheinhausen sowie vier Wohnungen in Duisburg und eine in Hamm. Ergebnis der Razzia: Die Ermittler fanden sechs Schusswaffen, die zum Teil erlaubnispflichtig seien und jetzt weiter untersucht werden. Zudem stellten die Einsatzkräfte Munition sowie ein verbotenes Messer sicher, in einer Wohnung fanden sie Steroide und Anabolika.

Hintergrund der Razzia ist ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Duisburg zu illegalem Waffenbesitz und Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Zu weiteren Details halten sich sowohl Staatsanwaltschaft als auch Polizei bedeckt und verweisen auf die noch andauernden Ermittlungen.

Das Verfahren stehe jedoch nicht mehr im Zusammenhang zum Prozess gegen den wegen ähnlicher Vorwürfe verurteilten Ex-Satadurah-Boss Ali Osman, erklärte ein Sprecher. Überhaupt sei fraglich, in wie weit die Satudarah-Rocker noch in Duisburg aktiv sind. So treffe die Polizei bei ihren Ermittlungen vor allem auf Mitglieder des MC „Saudarah Germany“. Bei der Unterstützer-Gruppe der Satudarah handelt es sich nach eigenen Internet-Bekundungen um einen Club „für Brüder ohne Motorrad“. In Rheinhausen, wo ein weiteres Satudarah-Chapter ein neues Clubheim am Marktplatz eröffnen wollte, sind die Rocker nach der Verurteilung ihrer ehemaligen Club-Spitze kaum noch in Erscheinung getreten.