Die Zuschauer klatschen kräftig. Sie jubeln und pfeifen begeistert. Dabei hat die Show noch gar nicht begonnen. Doch durch den Spalt am Fuße des zugezogenen Vorhangs im Theater am Marientor deutet sich Bewegung auf der Bühne an. Musik setzt ein. Die begeisterten Gäste nehmen den Rhythmus auf und klatschen dazu. Der Vorhang geht auf. Die Duisburger Hannah und Sina von der Tanzsportgemeinschaft Rheinhausen machen den Anfang beim Finale der Duisburger Tanztage. Die Zuschauer reißt es aus den Sitzen. Nicht zum letzten Mal an diesem Abend. Vor ihnen liegen rund vier Stunden Tanz von 24 Truppen, die mit ganz unterschiedlichen Stilen und Mottos um die Gunst der Jury buhlen.
Es geht Schlag auf Schlag
Hannah und Sina treten in der Kategorie Teens an. Die anderen sieben Klassen richten sich nach den jeweiligen Tanzstilen der Gruppen aus ganz Deutschland. Bekleidet mit roten Röcken wirbeln die beiden Mädels wie zwei Ballerinas über die Bühne. Hebefiguren und Verrenkungen inklusive. Den Gästen gefällt es. Während sie jubeln, stürmt dann bereits die nächste Truppe die Bühne. Es geht Schlag auf Schlag. Jeweils drei Formationen treten in jeder Kategorie an. Hannah und Sina belegen am Ende den zweiten Platz bei den Teens.
Die Refugees (deutsch: Flüchtlinge) mit Tänzern aus Duisburg und Mülheim machen ihren Namen zum Programm: Bei der Kategorie Bühnentanz stellen sie in Lumpen bekleidet das Schicksal einiger Heimatvertriebenen dar. Das ist dramatisch und künstlerisch anspruchsvoll. Das Motto und die herzergreifende Darbietung über zehn Minuten verzaubern die Jury: Die Tänzerinnen gewinnen mit dem längsten Auftritt des Abends den ersten Platz im Bühnentanz.
Die Duisburger von Noetic, versuchen sich in der Kategorie Oriental und Folklore. Doch dort ist die Konkurrenz besonders stark: Mit Bharatna steht eine erfolgreiche und erfahrene Gruppe in den Startlöchern: Ganz in schwarz bekleidet und mit einer rhythmisch fließenden Performance zu indischer Musik wickeln die Sieger aus 2011 wieder die Jury um den Finger und siegen. Die Duisburger werden zweite.
Man könnte meinen, nach mehreren Stunden schier unendlicher Vielfalt auf der Bühne, würden sich die ersten Ermüdungserscheinungen unter den Zuschauern bemerkbar machen, doch weit gefehlt: Sie feiern jede Gruppe, können auch in der Pause nach drei Stunden kaum warten, dass es weitergeht. Bei der Siegerehrung liegt dann spät am Abend noch einmal ordentlich Spannung in der Luft. Die Freude der Gewinner und ihrer mitgereisten Fans kannte keine Grenzen.