Duisburg. Der Weg zum perfekten Urlaub ist heute so einfach: Ein Klick und schon ist die schönste Zeit des Jahres unter Dach und Fach. Das Internet macht’s möglich. Auch die Arbeit von Gabriele Budde ist dadurch leichter geworden. Die Duisburger Reiseverkehrskauffrau kennt aber auch noch andere Zeiten.

„Transair Flugreisen – Sommer 1979“ steht auf dem Katalog in Buddes Händen. „Daran kann ich mich noch gut erinnern. Gran Canaria, Fuerteventura. Das fing in den 70er Jahren an. Damals habe ich eine Informationsreise auf die Kanaren gemacht, aber wir konnten uns nicht viel ansehen. Es gab ein Hotel in Maspalomas und zwei in Playa del Inglés, aber die waren noch im Rohbau. Und das sollten wir den Kunden für die nächste Saison verkaufen“, sagt Budde, die heute auf der Oststraße in Neudorf ein eigenes Reisebüro betreibt.

Damals, 1968, begann sie bei der Duisburger Touristik ihre Lehre. Das Reisebüro war an der Königstraße und die Urlaubswilligen konnten aus gerade einmal vier Katalogen auswählen. „Handschriftlich musste ein Antrag ausgefüllt und per Post zum Reiseveranstalter geschickt werden“, erinnert sich Budde. Dann dauerte es schonmal bis zu einer Woche, bis es eine Rückmeldung gab. „Es konnte passieren, dass in einem anderen Reisebüro der gleiche Antrag ausgefüllt wurde und dieser vom Veranstalter eher bearbeitet wurde. Dann gab es eine Absage und die Kunden mussten sich eine Alternative suchen.“ Schon die Buchung wurde so zum echten Abenteuer.

Ganz besonderen Kontakt gepflegt

Mit der Außenstelle in Walsum pflegte die Zentrale in der Innenstadt übrigens einen ganz besonderen Kontakt. „Wenn wir Post für die Kollegen hatten, haben wir sie immer dem Schaffner in der Straßenbahn gegeben. Dann mussten wir nur in Walsum anrufen und Bescheid geben, zu welcher Bahn ein Mitarbeiter gehen musste, um die Sendung in Empfang zu nehmen.“

Neben ganz neuen, immer exotischeren Destinationen machte mit den Jahren auch die Arbeit im Reisebüro ihre Fortschritte. „Es wurde Telex eingeführt und man konnte direkt mit den Reiseveranstaltern kommunizieren.“ Umständlich war aber auch das immer noch und erst Ende der 80er Jahre gab es erste Möglichkeiten, im Computer Buchungen vorzunehmen.

„Früher war das Buchen einer Reise komplizierter. Gerade bei Geschäftsreisen. Wenn ganze Vorstände von Konzernen verreisten, mussten wir sie auf unterschiedliche Maschinen buchen. Manche flogen sogar aus Angst vor Anschlägen unter falschem Namen“, sagt Budde. Heute sei das alles einfacher, aber noch immer ihr Traumberuf.