Da die Herausforderungen an die Familienbildung in Duisburg hoch sind, werden an verschiedenen Orten viele unterschiedliche Angebote benötigt. Ob es um Sprachprobleme geht, um den Übergang in die Schule oder um die Stärkung von Elternkompetenz: Familien wie Elternbegleiterinnen profitieren von der Möglichkeit, individuell auf Bedürfnisse eingehen zu können.
„Uns ist es wichtig, über unsere traditionellen Angebote hinaus zu schauen, was in der einzelnen Kita vonnöten ist“, erklärt Volker Klaus, Leiter der DRK-Familienbildung in Duisburg sein Konzept. Elternbegleiterinnen an einen Tisch zu holen, mehrere Einrichtungen und Angebote zu vernetzen und gemeinsam an einem passenden Programm zu arbeiten, findet der Familienbildungsfachmann besonders wichtig. So ist er zum Initiator der „Duisburger Elternschule“ geworden und organisiert zusammen mit Fachkräften wie Verantwortlichen aus Jugendamt, kommunalem Integrationszentrum, Kindertagesstätten und Schulen ein umfangreiches Familienbildungsangebot für Duisburg. Schon seit 2007 arbeiten in dem Verbund die fünf Duisburger Familienbildungsstätten zusammen.
„Elternbegleitung Plus ist in meinen Augen eine hervorragende Möglichkeit, das, was wir uns im großen Rahmen überlegt haben, auf die einzelne Kita mit ihrer Elternschaft zu übertragen“, sagt Volker Klaus. Elternbegleiterin Barbara Riest-Lüngen hat dazu gleich mehrere Angebote in der Kita Papiermühlenstraße auf den Weg gebracht. Ihre Kollegin Barbara Lupino, die die Arbeit mittlerweile übernommen hat, setzt die Elternarbeit zur Integration neuer Kita-Eltern, in der Erziehungsberatung oder zum Übergang in die Schule erfolgreich fort. „Hier geht es darum, gleich mehrere Schwerpunkte im Blick zu behalten“, betont sie.
Etwa 80 Prozent der Familien haben einen Migrationshintergrund, und oft kommen Sprachprobleme dazu. „Dabei darf allerdings nicht übersehen werden, dass auch die deutschen Familien, die hier leben, viele Schwierigkeiten zu meistern haben“, so Volker Klaus. Wenn es gelingt, Angebote zu gestalten, die von allen Familien gleich gern genutzt werden und ein Miteinander entsteht, sei das die beste Lösung.
Neben den neuen Möglichkeiten, mehr passgenaue Angebote auf die Beine zu stellen, freut sich Volker Klaus auch über den Erfolg, den die Qualifizierung insbesondere für die Fachkräfte mit Migrationshintergrund hat: Die Frauen seien viel selbstbewusster und die Eltern deutlich offener für die professionelle Unterstützung. Noch dieses Jahr soll mit Kita-Leitungen, Jugendamt und der Familienbildung fachübergreifend überlegt werden, wie die gewonnenen Erkenntnisse in die Regelangebote einfließen können.