Duisburg.

Harsche Kritik erntet der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst beim DVV-Konzern, in dem sowohl Stadtwerke als auch DVG vereint sind. „Dieser Kompromiss geht für uns bis an die Grenze der Wirtschaftlichkeit“, so DVV-Sprecherin Anamaria Preuss.

Im Konzern müsse nun geprüft werden, wie die Lohnkostensteigerung kompensiert werden könne, ohne das Kunden, insbesondere Fahrgäste, darunter leiden. Der DVV-Konzern beschäftigt laut Jahresabschluss 2012 4500 Mitarbeiter und zahlt 218 Millionen Euro Personalkosten.

Auch bei den Wirtschaftsbetrieben gibt es noch keine konkreten Zahlen nach dem Tarifabschluss. „Wir prüfen noch“, sagte Sprecher Volker Lange gegenüber der Redaktion. Laut Jahresabschluss 2012 sind bei den Wirtschaftsbetrieben 1500 Mitarbeiter beschäftigt, die insgesamt Millionen Euro kosten.

Verdi: Der Bund muss die Städte mit Mitteln ausstatten

„Ich freue mich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über die Tariferhöhung. Gute Arbeit muss auch im öffentlichen Dienst gut bezahlt werden“, ließ gestern Oberbürgermeister Sören Link erklären. Aber der Tarifabschluss stelle eine Stadt im Haushaltssanierungsplan auch vor eine große Herausforderung. „Nach ersten Berechnungen reden wir von 3,1 Millionen Euro Mehrkosten in diesem Jahr und 3,7 Millionen Euro in 2015.“ Wie diese Summen im Haushalt abgebildet werden können, werde jetzt geprüft.

Gerechnet wird nach dem Tarifabschluss auch noch im Städtischen Klinikum. „Wir brauchen noch etwas Zeit, um konkrete Zahlen und Auswiklungen zu nennen“, sagte gestern Klinikumssprecherin Ute Kozber.

„Der Bund saß mit am Verhandlungstisch und kennt die Lage der Städte gut“, betont Thomas Keuer, Verdi-Geschäftsführer für Duisburg. „Er ist jetzt auch aufgefordert, den Städten die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen, da hat uns der Oberbürgermeister an seiner Seite.“ Dass die Gehälter von Geringverdienern um mindestens 90 Euro im Monat steigen, freut Keuer besonders. „Damit liegen wir bei der unteren Einkommensgrenze beinahe bei 5 Prozent mehr.“