Duisburg. Der Duisburger Rat entscheidet am kommenden Montag über den Chefposten bei der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gebag. Bernd Wortmeyer ist Kandidat für den Geschäftsführer-Posten

Die von der Stadtspitze beauftragten Headhunter sind bei der Suche nach einem neuen Geschäftsführer für die Gebag offenbar fündig geworden: Bernd Wortmeyer soll neuer Chef der städtischen Wohnungsbaugesellschaft werden. Mitte der Woche soll sich der Kandidat bei den Fraktionen vorstellen, bereits am kommenden Montag soll er im Rat gewählt werden.

Wortmeyer ist derzeit Prokurist bei der „Dogewo“, dem kommunalen Wohnungsunternehmen der Stadt Dortmund, hat dort 1990 als Sachbearbeiter angefangen und gehört seit 2003 zur Geschäftsleitung. Damit passt der Immobilienfachwirt und Bilanzbuchhalter in das Anforderungsprofil, mit der sich die beauftrage Berateragentur „ifp“ aus Köln auf die Suche nach einem „Alleingeschäftsführer“ für die Gebag - die sich zeitweise drei hoch bezahlte Vorstände leistete - gemacht hatte: Mehrjährige Erfahrungen in Führungspositionen, idealerweise in der Wohnungswirtschaft, sollte der neue Gebag-Chef mitbringen, sowie laut Ausschreibung einen „hohen Gestaltungswillen“, Verantwortungsbewusstsein und Verhandlungsgeschick.

Sich in Duisburg zurecht zu finden, dürfte Wortmeyer nicht schwerfallen: Die Dogewo ist mit 16.000 Wohnungen und rund 140 Mitarbeitern ähnlich groß wie die Gebag. Allerdings steht die Dortmunder Gesellschaft bei den Kennzahlen besser da: Die Geschäftsführung hat in den vergangenen Jahren massiv in die Bestände investiert, die Leerstandsquote liegt bei unter einem Prozent, der Gewinn klettert seit Jahren stetig nach oben.

Ähnliches wird sich die Stadt auch von ihrer Tochtergesellschaft wünschen, der neue Geschäftsführer soll die Gebag weiter auf Kurs bringen. Wortmeyer soll im Bewerbungsgespräch gepunktet haben, da er entschlossen sei, in Duisburg etwas bewegen zu wollen, hieß es aus Kreisen der Stadtspitze.

Den Wechsel an der Spitze der städtischen Wohnungsbaugesellschaft hatten die Banken zur Bedingung gemacht, sonst hätte die Verlängerung der Kredite gewackelt: Die Entscheidung über einen dauerhaften Nachfolger des Chefsanierers Utz Brömmekamp muss bis zum 30. Juni fallen, wegen der Kommunalwahl bleibt nur die letzte Sitzung des amtierenden Stadtrats am kommenden Montag. Sollten die Fraktionen den angeblich parteilosen Kandidaten aus Dortmund per Beschluss ins Amt heben, würden sie kurz vor der Wahl ihr Wort halten, den Chefposten diesmal nicht nach Parteibuch zu besetzen.