„Als ich im Jahr 2010 nach Bissingheim gezogen bin, fragte ich meinen Nachbarn, was dieser ,graue Klotz’ direkt vor unserem Haus bedeutete“, schreibt uns Ursula Kleist: „Ich erfuhr, dass es eine Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg ist.“

„Während des Krieges wurde der Bahnhof Wedau von alliierten Flugzeugen immer wieder angegriffen, weil er einer der größten Güterbahnhöfe war“, erläutert die Bissingheimerin weiter: „Im angrenzenden Bissingheim wurden zum Schutz der Bevölkerung Luftschutzbunker in der Siedlung gebaut. Diese Bunker, etwa sechs oder sieben, zeigen durch ihren nahen Standort an den Häusern, dass während dieser Zeit die Menschen sich vor Angst in diese retten konnten.“

Ursula Kleist hat sich auch kundig gemacht, warum die Bunker so lange nach Kriegsende noch vorhanden sind: „Der Aufwand, sie nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zu beseitigen, war zu groß, weil diese Bunker für den Luftschutz mit Betonwänden errichtet wurden.“

Inzwischen seien die „grauen Klötze“ teilweise in den Grünanlagen mit Efeu überwuchert. Aber auch im angrenzenden Wald finde man auch noch Spuren des Krieges, beispielsweise zahlreiche Bombentrichter.

Ursula Kleist: „Wenn ich heute aus meinem Fenster auf die Betonwand des Bunkers schaue, denke ich auch an einige Erinnerungen dieser schrecklichen Zeit zurück. Es erfüllt mich aber auch mit großer Dankbarkeit, dass ich fast 70 Jahre lang in Frieden leben durfte.“