Etwa jeder vierte Duisburger Wirt wird am Ende des Jahres seine Gaststätte geschlossen oder an einen Nachfolger übergeben haben.

Diese Zahl nannte am Donnerstag der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga). Gründe seien nach einigen schon nicht gerade gastronomie-freundlichen Jahren ein schlechter Sommer und vor allem auch die Verunsicherung um die Nichtraucher-Gesetzgebung.

Die meisten im Minus

Während die Hoteliers ihren Umsatz steigern konnten, mussten vier von fünf Gaststätten ein Minus hinnehmen, erläuterte Marc Weber, Dehoga-Vorsitzender und Webster-Chef. In der „getränkeorientierten Gastronomie” habe es Umsatzeinbußen von bis zu sechs Prozent gegeben.

Rezession statt Aufschung

Vom Aufschwung der letzten Jahre hat die Gastronomie laut Dehoga schon nicht profitiert, und jetzt drohe eine Rezession. Allerdings, so Verbands-Geschäftsführer Thomas Kolaric, sei in Duisburg auch noch keine Firmen-Weihnachtsfeier wegen der Finanzkrise abgesagt worden.

Durchgeschüttelt

Durchgeschüttelt wurde die Branche 2008 vor allem durch die Debatte um den blauen Dunst. Weber: „Etliche Kollegen standen mit dem Rücken zur Wand.” Nach dem Entscheid des Bundesverfassungsgerichts und der Rücknahme des Rauchverbots für die Klein- oder Eckkneipe habe es hinter den Tresen ein großes Aufatmen gegeben.

Sicherheit gefragt

Jetzt sei es Wunsch der Wirte, dass „so schnell wie möglich” ein NRW-Gesetz auf der Grundlage des Verfassungsrichterspruchs Planungssicherheit schafft, weil noch mit entsprechenden Gaststättenumbauten gewartet werde.

Von den rund 2200 gastronomischen Betrieben Duisburgs (vom Kiosk bis zum Nobelhotel) sind rund 600 im Dehoga organisiert, überwiegend die „klassische Gastronomie”, so Kolaric, mit den Angeboten „Essen, Trinken, Schlafen”. In drei von vier Duisburger Betrieben gebe es inzwischen ein Nichtraucher-Angebot: Raucherclubs gebe es in einem „vertretbarem Maß”.

"Hellblaues Auge"

Das Fazit des Wirteverbandes für 2008: „Wir sind mit einem hellblauen Auge davongekommen.” Sorge bereiteten der Branche derzeit vor allem die explodierende Energiepreise.

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