Neudorf. .

Ein Besuch im Geschäft von Sinnarasa Vasanth ist wie eine kurze Reise nach Indien. Vasanth stammt eigentlich aus Sri Lanka, seine Eltern sind vor dem Bürgerkrieg geflohen – so kam er nach Deutschland. Als junger Mann machte er eine Ausbildung bei einem Discounter, doch ihm war klar: Später möchte ich mal Mode verkaufen. Der Traum ist wahr geworden. In seinem Laden hängen Saris und andere traditionelle Kleider aus Indien. Zu seinen Kunden gehören nicht nur deutsche Urlauber, sondern Inder und Singhalesen, die beispielsweise festlichen Zwirn für Geburtstage oder Hochzeiten suchen.

Buddha beschützt Geschäftsleute

Aus den Lautsprechern dudelt Musik. Über der Kasse blinkt in einem kleinen Kästchen ein Buddha. Grün und gelb leuchtet die Figur. Sie ist ein Glücksbringer für Geschäftsleute und soll diese segnen. „In Indien hat jeder so einen Buddha im Laden.“ Überhaupt ist so ein Sarikauf nicht mit der Shoppingtour für eine Jeans zu vergleichen. Es kommt nicht nur auf einen Trend an. „Jede Kleidungsfarbe hat eine andere Bedeutung, auch die Art, wie man einen Sari wickelt unterscheidet sich“, erklärt der Mülheimer. Es ist eine Wissenschaft für sich. So wird der Stoff bei verheirateten Frauen anders geschwungen als bei Mädchen. Auch, ob ein Kleidungsstück reichlich mit Perlen, Pailletten und bunten Bändern verziert ist, sagt etwas über den Status der Trägerin aus.

Die Kleiderstangen sind vollgestopft mit schönen Modellen. In zahlreichen Katalogen, die er auf den Auslagen ausgebreitet hat, gibt es eine noch größere Auswahl. „Ich habe mich immer schon für Mode interessiert.“ Die Kleider lässt er direkt in Indien fertigen. Über einen Agenten hat er entsprechende Fabriken gefunden. Neue Ware kommt jede Woche. „Viele Kunden kommen aus Duisburg, aber wir haben auch immer mehr Frauen aus der Region.“ Es gebe eine große indische Community. „Da spricht sich herum, dass wir aufgemacht haben.“ Die meisten Kundinnen bringen denn auch eine Freundin mit, die beraten soll, ob der Sari sitzt. Auch passende Ringe und Diademe sind im Angebot.

Geöffnet ist übrigens erst ab 11 Uhr und vor allem abends. „Das passt eher zur Mentalität“, erzählt Sinnrasa Vasanth und lächelt.