Duisburg. Die Beschuldigten im Loveprozess-Verfahren erhalten in diesen Tagen Post vom Duisburger Landgericht: Die Anklageschrift wird zugestellt. Damit erhalten die Beschuldigten Gelegenheit, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Bis zur Eröffnung des Hauptverfahrens wird aber noch einige Zeit vergehen.

In diesen Tagen erhalten die im Loveparade-Strafverfahren zehn Beschuldigten und ihre 14 Verteidiger Post vom Duisburger Landgericht: Die Anklageschrift werde jetzt zugestellt, teilte das Gericht am Montag mit. Damit erhalten die Beschuldigten Gelegenheit, sich zu den erhobenen Vorwürfen zu äußern. Der Vorsitzende Richter hat ihnen dazu eine Frist von drei Monaten eingeräumt.

Gleichzeitig mit den Beschuldigten erhalten auch die Nebenkläger die Anklageschrift. Bis die Dokumente bei ihnen eingehen, könne das wegen des Aktenumfangs erst in den nächsten Wochen der Fall sein.

Zwischenverfahren nicht innerhalb weniger Monate abzuschließen

Loveparade Duisburg - Wer angeklagt ist und wer nicht

Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat gegen vier Mitarbeiter des Veranstalters Lopavent und sechs Bedienstete der Stadt Duisburg Anklage erhoben. Tatvorwurf: fahrlässige Tötung, fahrlässige Körperverletzung und fahrlässige Körperverletzung im Amt.

Angeklagt sind:

  • Vier Mitarbeiter von Lopavent: Gesamtleiter, Produktionsleiter, Sicherheits-Verantwortlicher und technischer Leiter der Loveparade 2010
  • Drei Bedienstete des städtischen Bauamtes
  • Drei städtische Bedienstete in leitender Funktion: Der für das Prüfungsteam zuständige Abteilungsleiter, die Amtsleitern Baurecht und Baudezernent Jürgen Dressler

Nicht angeklagt sind:

  • Gegen Ordnungsdezernent Wolfgang Rabe, leitende Mitarbeiter des Ordnungsamtes, den Polizeiführer Kuno S. und den von Lopavent eingesetzte Crowd-Manager ist das Verfahren eingestellt worden
  • Ex-OB Adolf Sauerland und Veranstalter Rainer Schaller gehörten schon früh nicht mehr zu den Beschuldigten

Über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens werde die Kammer dann in der weiteren Folge entscheiden. Doch auch das werde angesichts des Aktenumfangs dauern, kündigte der Gerichtssprecher an: Das derzeit laufende Zwischenverfahren werde „nicht innerhalb weniger Monate“ abzuschließen sein.

Schon seit über einem Jahr laufen auch die organisatorischen Vorbereitungen für den Mammut-Prozess, der wohl aber vor 2015 nicht beginnen wird. Da es im Duisburger Landgericht selbst im großen Saal 201 zu eng ist und auch kein anderer passender Veranstaltungssaal in Duisburg zur Verfügung steht, zieht das Landgericht ins Kongresszentrum CCD auf dem Düsseldorfer Messegelände.