„Ich habe langsam die Schnauze voll“: Doris Freer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Duisburg, findet klare Worte anlässlich des DGB-Treffens am Weltfrauentag. Jedes Jahr werde sie gefragt, ob es denn immer noch nötig sei, einen extra Frauentag zu veranstalten, schließlich hätten Frauen doch mittlerweile alles, was sie wollten. Das sieht Freer anders, besonders Themen wie ungerechte Bezahlung, Gewalt gegen Frauen und mittlerweile auch Umweltfragen beschäftigen sie in ihrer Funktion als Gleichstellungsbeauftragte. Und gerade deshalb brauche man weiterhin Weltfrauentage und Frauenbünde, eben weil die Gleichberechtigung noch nicht überall verankert sei, so Freer.

Ihr aktuelles „Sorgenkind“ ist das Thema Feinstaubbelastung. Sie erklärt dem zahlreich erschienen Publikum im Kleinen Prinzen, es gebe Studien die beweisen, dass Frauen durch Feinstaub deutlich stärker belastet werden als Männer.

Die Vorsitzende des DGB Frauenausschuss, Helga Kuhn, betonte vor allem das Thema „Ungleichheit in der Bezahlung zwischen Männern und Frauen“. „Wer die besten will, kann auf Frauen nicht verzichten“, sagte sie. Die aktuelle Sparpolitik führe zu wirtschaftlichen Talfahrten und lasse damit die Schere zwischen Arm und Reich weiter aufklaffen. Eine solche Politik gehe besonders zu Lasten von Frauen. In einer anschließenden Gesprächsrunde zum Thema „Saubere Kleidung?! Arbeitsbedingungen in der Textilherstellung“ wurden Möglichkeiten diskutiert, wie Verbraucherinnen durch bewussten Kleidungskauf an einer Verbesserung der Situation von Textilarbeiterinnen mitwirken könnten. Fairtrade- und Biosiegel allein seien keine verlässliche Lösung, warnten Experten.