Einen frühen Vorgeschmack auf die Düfte und Stimmungen des Sommers bieten die Duisburger Philharmoniker in ihrem 8. Philharmonischen Konzert am Mittwoch und Donnerstag, 12. und 13. März, um 20 Uhr im Theater am Marientor.

Solist des Doppelabends ist der Schweizer Pianist Homero Francesch. Er stammt aus Uruguay, wo er auch seine erste pianistische Ausbildung erhielt. 1967 kam er zum Studium nach München und stieg in den 1970er Jahren zu einem der bekanntesten Pianisten im deutschsprachigen Raum auf.

Glinkas iberische Erinnerungen

Neben vielen Rundfunk- und Fernsehproduktionen entstanden zahlreiche Aufnahmen für die Deutsche Grammophon. Homero Francesch hat mit nahezu allen bedeutenden Dirigenten gearbeitet, darunter Leonard Bernstein, Kurt Masur und Colin Davis, Herbert Blomstedt, Charles Dutoit und Neville Marriner. Seit drei Jahrzehnten leitet er eine Meisterklasse an der Zürcher Hochschule der Künste. Dem Niederrhein verbunden ist Homero Francesch seit 2006 als künstlerischer Leiter des „Viersener Musiksommers“. Das Festival hat sich durch die Verbindung von hochkarätigen Konzerten und Meisterkursen mit renommierten Künstlern rasch zum Glanzpunkt im regionalen Festspiel-Kalender entwickelt.

Die Philharmoniker eröffnen das Programm unter Leitung von GMD Giordano Bellincampi mit Mikhail Glinkas Konzertouvertüre „Erinnerungen an eine Sommernacht in Madrid“. Der russische Komponist hat die durchzechten Nächte unter dem kastilischen Mond offenbar sehr genossen: Noch Jahre nach seiner Spanienreise 1844 spukten ihm die tanzbeschwingten iberischen Volkslieder mit ihrem rasselnden Kastagnettenklang durch den Kopf.

Manuel de Falla, der große spanische Nationalkomponist, hat in seinen „Nächten in spanischen Gärten“ für Klavier und Orchester vor allem atmosphärische Schwingungen eingefangen: Jasmindüfte in der Alhambra, entfernte Tanzmusik, den Rausch eines Zigeunerfestes in Córdoba. Einen wirkungsvollen Kontrast zu diesem impressionistischen Spiel der Farben und Gerüche bietet das Klavierkonzert Nr. 1 von Sergej Prokofjew, in dem der freche junge Komponist die Restbestände der russischen Romantik mit forscher Geste vom Pult fegt.

Sommerlich heiter ging es übrigens auch in Pörtschach am Wörthersee zu, wo Johannes Brahms 1877 erstmals seine Ferien verbrachte. Im vorangegangenen Winter war seine erste Sinfonie zur Uraufführung gelangt. In Pörtschach entstand die zweite, die in ihrer liedhaften Melodik und pastoralen Grazie viel vom tiefen Naturerleben des Komponisten verrät.