Seitdem die Stadt Duisburg im Jahr 2008 mit ihren Geschwindigkeitskontrollen begann, gab es stets Angriffe auf das nunmehr 18 Mitarbeiter umfassende Team. Der schlimmste Fall ereignete sich laut Arbeitsgruppenleiter Friedhelm Weller im Vorjahr in Bruckhausen.

Damals wurde ein Pkw wegen überhöhtem Tempo geblitzt. „Unsere Kollegen halten die Ertappten ja nicht sofort an wie die Polizei, sondern bleiben stets im Wagen sitzen“, erklärt Weller. Die Kollegin, die an diesem Tag Dienst hatte, musste mitansehen, wie zwei Männer aus dem Pkw stiegen und eine Steinplatte vom Bürgersteig lösten. „Damit hat der Beifahrer auf unser Fahrzeug eingeschlagen. Er hat die Stelle, wo die Kollegin saß, um wenige Zentimeter verfehlt“, schildert Weller. Sie blieb zum Glück unverletzt. Sachschaden: 3000 Euro. Und weil beide Tatbeteiligten auf dem Blitzer-Foto einwandfrei zu identifizieren waren, folgten weitere Anzeigen. In der Innenstadt dachte ein Drogenabhängiger vor Jahresfrist, er würde da einen leeren Wagen vor sich haben, den er aufbrechen könnte und schlug mit einem Stein die Scheibe ein – dann blickte es ins Gesicht einer Ordnungsamts-Mitarbeiterin. Diesem Täter gelang die Flucht.

„Wir eilen in solchen Fällen nicht hinterher. Unsere Mitarbeiter sollen sich nicht selbst in Gefahr bringen“, so Weller. Übergriffe kämen im Schnitt zweimal im Monat vor. „Unsere Wagen wurden schon mit Steinen und Eiern beworfen, die Kollegen wurden in jeder Form beleidigt“, sagt der Arbeitsgruppenleiter. „Da muss man sich ein dickes Fell zulegen.“