Tag 1 im Leben einer offiziellen Preisträgerin des Wissenschaftsministerium birgt erst einmal wenig Glamour: Morgens wird Dr. Gabriele Schierning der Presse vorgestellt, mittags hechtet sie schon wieder etwas atemlos zur Kita, um ihren Sohn abholen. „Ich wusste natürlich, dass die Universität eine Nominierung für mich abgegeben hatte“, sagt sie, „aber die Konkurrenz in der Wissenschaft ist groß.“ Als sie schließlich von der Landesregierung per Email Bescheid bekommt, dass sie in der Kategorie „Nachwuchs“ den Innovationspreis 2014 erhält, ist sie sprachlos: „Das hat mich total umgerissen.“ Zur Preisverleihung kommenden Montag reisen ihre Eltern aus Bayern an. Arbeitsgruppe und Kooperationspartner werden ebenfalls in Düsseldorf sein, wenn Hannelore Kraft die Laudatio hält. Gabi Schierning darf für ihren Ehrentag immerhin eine private Gästeliste erstellen.

Für die 35-Jährige ist die Auszeichnung Bestätigung ihrer konsequent geplanten Forscherlaufbahn. Vor sieben Jahren verließ sie ihre Heimat Erlangen, um nach Duisburg zu ziehen. Schon da war ihr Ziel, einen Weg zu finden, um die berühmte Duisburger Synthese von Nanopartikeln zur Alltagsanwendung zu bringen. Mit ihrem Projekt, Siliziumstaub so zu bearbeiten, dass daraus ein massenfähiger Generator entsteht, der die Wärme von Abgasen in elektrische Energie umwandelt, passt sie perfekt ins Nano-Energie-Technik-Zentrum am Campus. „Es ist eine tolle Forschungsumgebung mit allen Geräten, die man braucht“, schwärmt sie. Fürs Team soll’s eine Runde Pizza geben – „aber nicht vom Preisgeld“. Nach der Verleihung will sie in Ruhe überlegen, in was sie die 50 000 Euro investiert.