Pendler sollen bei A59-Sperrung in Duisburg Bahnen nutzen
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Duisburg. Wenn von Mai bis Oktober die A59 zwischen den Autobahnkreuzen Duisburg und Duisburg-Nord erst in die eine und dann in die andere Richtung gesperrt ist, sollen Autofahrer auf den ÖPNV ausweichen: Die DVG setzt dazu mehr Bahnen ein, die dann jedoch an anderer Stelle fehlen werden.
Wenn sich in 55 Tagen die A59 zwischen den beiden großen Duisburger Autobahnkreuzen für fünf Monate zur Mega-Baustelle verwandelt, droht auf den innerstädtischen Straßen das Verkehrschaos. Denn die Möglichkeiten, die täglich 80.000 Fahrzeuge von der teilgesperrten A59 durch das Duisburger Straßennetz zu leiten, seien „sehr begrenzt“, wie die Stadt in einem Papier festhält, das sie jetzt der Politik vorlegt. Wer nicht über andere Autobahnen ausweicht und Duisburg großräumig umfährt, werde im Innenstadt-Netz „keine nennenswert höhere Leistungsfähigkeit gegenüber der gegenwärtigen Situation vorfinden“, heißt es darin. Daher sei vor allem zu Beginn der Arbeiten mit „deutlichen Staus“ in der Stadt zu rechnen.
Als Umleitung dienen in erster Linie die beiden Nord-Süd-Achsen: Die ehemalige B8 (heute L1) sowie die Strecke über die Kaiser-Wilhelm-, Friedrich-Ebert-, Eisenbahnstraße und den OB-Lehr-Brückenzug. Zwar werden Baustellen auf diesen Ausweichrouten vermieden, jedoch ließen sich weder der Verkehrsfluss erhöhen noch die Grünphasen erweitern. Denn die vielen Knotenpunkte auf den Strecken seien bereits heute ausgelastet, heißt es aus dem Rathaus.
Auf Straßen- und U-Bahn ausweichen
Duisburg und die A59
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Stattdessen komme von Mai bis Oktober eine „wesentliche Bedeutung“ auf den ÖPNV zu. Die Stadt setzt darauf, dass Pendler und Autofahrer vor allem auf die Straßen- und U-Bahn ausweichen: Die Linie 903 soll deshalb im Fünf-Minuten-Takt fahren. Damit werden zusätzlich vier Bahnen pro Stunde in jede Richtung eingesetzt. Das könne die Verkehrsnachfrage zwar „keineswegs umfänglich bedienen“, erklären die Stadtplaner, der parallel zur A 59 verlaufende U-Bahn-Abschnitt biete aber „maßgebliche Zeitvorteile zur Erreichung der Innenstadt und des Hauptbahnhofes“.
Aber auch auf dem oberirdischen Abschnitt wird die 903 gegenüber dem Autoverkehr Vorteile haben: Damit die Bahnen ihren Fahrplan einhalten können, werden die Gleiszonen auf den Straßen zu Sperrflächen markiert. Zudem gilt an den Ampeln ohnehin eine Vorrangschaltung für den ÖPNV. Für den Autoverkehr hingegen erwarten die Planer einen deutlichen Rückstau.
DVG verfügt über keine zusätzlichen Bahnen
Der Haken an dem Plan: Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) verfügt über keine zusätzlichen Bahnen. Diese müssen vielmehr an anderer Stelle abgezogen werden, und zwar bei der Linie 901: Zwischen „Scholtenhof“ und „Obermarxloh“ werden deshalb Busse statt Bahnen fahren.
Letztlich umtreibt die städtischen Verkehrsplaner noch eine weitere Hoffnung, die Länge der Blechlawine zu reduzieren: Dass einige Autofahrer aufs Fahrrad umsteigen. Denn schließlich liege der wesentliche Teil der A 59-Arbeiten mitten im Sommer.
Wer in dieser Zeit dennoch auf das Auto angewiesen ist, wird zumindest die Umleitungen über die anderen Autobahnen Baustellen-frei nutzen können: Nach Angaben von Straßen.NRW wird der Ausbau der A 40 am Kreuz Kaiserberg sowie die neue Parallelfahrbahn in Richtung Venlo rechtzeitig bis Mai fertig sein. An die Baustelle auf der A 42 bei Beeck werden sich die Autofahrer aber wohl weiterhin gewöhnen müssen: Sie wird wohl erst Ende 2016 verschwinden.
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