Wir geben es ja zu: Als wir vor Kurzem an dieser Stelle ein paar historische Schilder vorgestellt haben, die der Baufirma Wehr beim Aufräumen in die Hände gefallen waren, haben wir zwar vermutet, dass es in dieser großen Stadt mehr solcher Boten der Vergangenheit geben muss. Nie und nimmer aber hätten wir mit so viel Resonanz gerechnet!
Zuletzt hat uns Hans Torkowsky einen Blick in seinen Carport werfen lassen, wo er skurrile Nummernschilder hortet. Jetzt meldet sich Lothar Runge aus Neumühl, der Torkowsky mit seiner Sammlung an blechernen Schilder-Charakteren durchaus Konkurrenz machen könnte: Runge sammelt alles, was mit Duisburger Bier zu tun hat. Kein Wunder: Bei dem Braumeister dreht sich schon von Berufs wegen alles um den Mix aus Hopfen und Malz. Neben Bierdeckeln, Gläsern, Flaschen und Etiketten bewahrt er Werbeschilder der Rheingold-Brauerei in Rheinhausen und der König-Brauerei in Beeck auf. Das schönste Exemplar stellen wir rechts vor.
„Ich finde es super, dass es Leute gibt, die Altes schätzen und das Andenken an Firmen hochhalten, bevor sie im Dunkel der Geschichte untergehen“, sagt Lothar Runge. Ob irgendjemand eines fernen Tages auch so aufmerksam auf Schilder unseres Alltags 2014 blickt und sich über ihre altmodische Art amüsiert?
Bei Runges Schildern gibt es jedenfalls viel zu entdecken: Da trinken Damen noch in gestärkten Blusen zivilisiert ihr KöPi aus einem bauchigen Bierglas. Den Slogan im heutigen Schilder-Bild „Lasst Blumen sprechen“ aus den Fünfzigern finden wir ebenfalls charmant.
Sollten auch Sie noch ein Schild mit Stadtgeschichte im Keller haben, dann schicken Sie uns ein Foto samt Begleittext und Ihrer Telefonnummer an redaktion.duisburg@waz.de.