Dass Jazzmusik keinesfalls nur noch von älteren Herren gepflegt wird, dafür steht der junge Pianist Oliver Maas. Der an der Folkwang-Hochschule studierte und schon früh professionell aktive Klavier-Virtuose, der auch mit dem Jazzpreis Ruhr ausgezeichnet wurde, ist derzeit mit dem Bassisten Markus Braun und dem Schlagzeuger Bernd Oeszevim unterwegs. Ein junges Trio mit dem schönen Namen „Invisible Change“, das sich jetzt erstmals bei Eckart Presslers Jazzreihe in der „Säule“ vorstellte, die in Duisburg längst als gute Adresse für hochkarätigen und kammermusikalischen Jazz gilt.

Mit Wolfgang Dauner und Joachim Kühn gehört der älteren Generation deutscher Jazz-Pianisten immer noch die große Bühne, aber mit Bernd Wollny und nun auch Oliver Maas stehen würdige und auch noch entwicklungsfähige Nachfolger bereit. So beeindruckte der junge Mann am Klavier auf Anhieb durch sein präzises und ideenreiches Spiel, das sich außerhalb routinierter Klassiker-Zitate mit eigenständiger Stilistik an der subtilen Kommunikation innerhalb der Band orientierte. Zur Eröffnung des gut besuchten Konzertes, dessen Reihe hier inzwischen schon über ein kenntnisreiches Stammpublikum verfügt, präsentierte das Trio den rhythmisch sehr starken Song „Movement“, eine packende Komposition, die ihre Energie aus Melodie und Perkussion bezieht. Wobei dann Oliver Maas bei genauem Hinhören doch ein wenig an den polnischen Piano-Star Marcin Wasilewski erinnerte.

Gleichberechtigt unterstützten Schlagzeuger Bernd Oeszevim und Bassist Markus Braun lustvoll groovend und mit gutem Timing die virtuosen Höhenflüge von Oliver Maas. Dieser ließ feinsinnig schwebenden Klanggebilden ekstatische Explosionen folgen, bei denen er sich auch körperlich schweißtreibende Höchstleistungen abverlangte. Ein wenig schade, dass ihm kein Konzertflügel zur Verfügung stand, der die akustische Qualität seines Spiels sicherlich noch gesteigert hätte. Viel Beifall für ein exzellentes junges Jazz-Trio, das man gerne hier noch einmal sehen möchte.