Die Vorsitzende des Kinderschutzbundes Duisburg, Gerhild Tobergte, hat sich mit einem mahnenden Appell für mehr Kinderschutz zur aktuellen Debatte um die „Affäre Edarthy“ und den Umgang mit Fotos von unbekleideten Kindern zu Wort gemeldet: Straftäter dürften ihr Gesicht vor der Öffentlichkeit verhüllen. Aber unmündigen Kinder dürften im Internet in unverhüllter, intimster Blöße ausgestellt und als Ware gehandelt werden, empört sich Tobergte. Hier werde „eine Grauzone geöffnet“, über die viele leicht und schnell in sexuelle Übergriffe gleiten. Tobergte erinnert daran, dass die von Parlament und Rat der EU 2011 verabschiedete „Richtlinie zur Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs und der sexuellen Ausbeutung von Kindern sowie der Kinderpornographie“ von Deutschland bis Ende 2013 hätte umgesetzt werden müssen.

Die Würde des Menschen sei unteilbar und auch nicht relativierbar je nach Alter oder Geschlecht. Die Freiheit des Einzelnen ende da, wo die des Mitmenschen, ob Kind oder Erwachsener, beginne – auch im Internet, so die Vorsitzende. Jeder, der seine Würde nicht verteidigen kann, habe daher Anspruch auf unser aller Schutz. Den Minimalkonsens bezüglich dieses Schutzes formulieren die Gesetze. Tobergte: „Handlungen, die legal sind, sind deswegen noch längst nicht legitim! Das Wohl unserer Kinder muss das Gesetz in uns und nicht nur das deutsche Strafgesetzbuch sichern, vor allem wenn Deutschland im Kinderschutz im internationalen Vergleich so eindeutig zurückliegt.“