Duisburg. . Stahlbelegschaften fordern Befreiung von EEG-Umlage, sonst drohe der Stahlproduktion in Duisburg das Aus. Eine Resolution an die Politik wurde an die SPD-Landtagsabgeordnete Sarah Philipp übergeben.

Stahlbetriebsräte leisten Grundlagenarbeit: In einer Resolution an die Politik aller Ebenen hat der Betriebsrat der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann verdeutlich dass moderne Stahlerzeugung „elementarer Eckpfeiler für die Erzeugung von Hochleistungsprodukten ist“, aber höchst gefährdet, wenn es die bisherige Ausnahme von der EEG-Umlage nicht mehr geben sollte.

60 Mio Euro jährlich würde die Umlage allein HKM kosten, erläuterte am Freitag Betriebsratsvorsitzender Ulrich Kimpel. In vier Jahren 240 Mio, die Summe, die eine dann fällige Hochofen-Neuzustellung kosten würde. Ein Verzicht auf solche Investitionen hieße für Kimpel: „Dann ist die ganze Hütte in Gefahr.“ Bedroht seien aber auch die Produktionen der Abnehmer von HKM-Stahl, Thyssen-Krupp, Vallourec und Salzgitter.

Und nicht zuletzt das Netzwerk rund um den Stahl, der an Rhein und Ruhr Hüttenwerke wie Hochschulen umfasst.

„Was die Produktion angeht, sind wir optimal aufgestellt“, erklärte Kimpel. Kostengünstiger sei Stahl nicht herzustellen. Werde die EEG-Befreiung für die Stahlkocher abgeschafft, würde die Belastung nur deutsche Standorte betreffen, nicht aber die im benachbarten Ausland. Auch Thyssen-Krupp-Gesamtbetriebsratschef Willi Segerath unterstützt die Resolution, die überschrieben ist mit „Für einen starken und modernen Industriestandort Nordrhein-Westfalen – das geht nur mit Stahl“, die übergeben wurde an die SPD-Landtagsabgeordnete Sarah Philipp, die die Landesregierung „fest positioniert“ an der Seite der Stahlbelegschaften sieht. Norbert Keller, stellvertretender HKM-Betriebsratsvorsitzender, machte aber auch deutlich: „Wir Stahlarbeiter können auch anders, wenn die Politik uns absaufen lässt.“