Am Anfang ist alles ganz weiß, am Ende ganz bunt – und zwischendurch tanzen die „Dansmakers“ mit ganz viel Farbe. Mit der Produktion „Kleur“ für das allerjüngste Theaterpublikum wurde gestern das 16. Niederländisch-Deutsche Kinder- und Jugendtheaterfestival im Komma-Theater in Rheinhausen eröffnet. Kurz und bündig hatte zuvor Kulturdezernent Thomas Krützberg den Startschuss gegeben zum Festival, bei dem bis Sonntag noch vier Stücke für Kinder und Jugendliche auf dem Programm stehen.

Das „Dansmakers“-Duo aus Amsterdam bewegt Bilder zu Musik auf die Bühne, die das Publikum – etwa ab zwei Jahren und damit am Beginn des Spracherwerbs – auch ohne Worte versteht. Der Boden ist mit weißem Papier ausgelegt, darauf stehen sieben weiße Eimer. Die beiden Tänzer – eine junge Frau und ein junger Mann – tragen weiße, kurze Anzüge. Zuerst „entdecken“ sie einander, nähern sich an, machen nach, was der andere vormacht, beobachten sich gegenseitig wie im Spiegel. Erst nach diesem vorsichtigen Kennenlernen gibt es die erste Berührung. Mit dem Vertrauen wächst die Spielfreude. Mal sehen, was in den Eimern ist: Farben und Pinsel. Auch hier geht’s zunächst vorsichtig los mit einem blauen Pinselstrich, zwei Striche Rot, dann etwas gelbes Pulver gestreut, und spätestens bei „Grüüüüün“ (wie die Kinder rufen) geht’s ab. Zuerst malt sie und er tanzt um sie herum, dann knöpft er ihr den Pinsel ab, und zu den Klängen eines Tango entsteht ein lebhaftes Hin und Her mit breiten Strichen aus Blau und Spritzern aus Rot. Schließlich dreht der Tänzer die Tänzerin wie ein Flugzeug um sich herum, dabei zieht sie mit dem Pinsel einen schwarzen Kreis. Immer wilder und lustiger wird’s. Der Tänzer tunkt den Körper seiner Partnerin in Farbe und nutzt sie als Malgerät. Eine herrliche Ferkelei.

Und dann werden die Eimer ordentlich aufgetürmt: Ende. Nicht ganz. Das Publikum darf sich dieses ganz „Bühnenbild“ noch aus der Nähe ansehen, ganz vorsichtig vom (weiß gebliebenen) Rand aus.