Duisburg.

Der Einzelhandelsverband Niederrhein kritisiert die Beschlüsse des Duisburger Rates zum Factory Outlet Center in Hamborn. Der Verband wirft der Politik vor, dadurch bewusst das Risiko eingegangen zu sein, dass die positive Entwicklung der Innenstadt gestört wird.

„Der Rat ist bewusst das Risiko eingegangen, durch seine Beschlüsse zum FOC die Innenstadtentwicklung und die Entwicklung unserer Stadtteile zu stören.“ Deutliche und deutlich kritische Worte fand Alfred Walzer, Vorstandsvorsitzender des Einzelhandelsverbandes Niederrhein, bei der Vorstellung der Jahresumfrage des Verbandes.

Duisburg habe in den letzten Jahren nicht nur durch die positive Innenstadtentwicklung gewonnen, sondern auch in den Stadtteilen an Verkaufsflächen zugelegt. Von 2001 bis 2010, führte Walzer aus, seien die Einzelhandelsflächen in Duisburg um mehr als 120.000 Quadratmeter gestiegen. Damit habe Duisburg in den letzten Jahren, die vom Einzelhandelsverband gewünschten zusätzlichen Verkaufsflächen erhalten, die den Mangel der Vergangenheit behoben und ausgeglichen hätten, erklärte Wilhelm Bommann, Geschäftsführer des Verbandes. Für ihn kein Grund, weitere „reine Verkaufsflächenexpansion“ voranzutreiben, kritisiert auch Bommann die Duisburger Planungen, wozu neben dem FOC auch das Möbelhaus des Investors Krieger gehört, dem - entgegen der Norm - 20 % zentrenrelevante Sortimente zugestanden wurden. Hier mahnt Bommann an, mehr auf „qualitatives Wachstum“ zu achten. Und das nicht nur bezogen auf die Entwicklung der City, die - laut Walzer - wieder Fahrt aufnehmen muss. Bommann: „Wir fordern die Politik auf, die Stadtteilentwicklung nicht aus dem Fokus zu verlieren.“ Diese langfristige Aufgabe dürfe nicht als reines Wahlkampfthema missbraucht werden.