Duisburg. Bunte Lämpchen auf dem Armaturenbrett der DVG-Busse sollen den Busfahrern ab April anzeigen, ob sie ökonomisch fahren oder sinnlos aufs Gaspedal treten. Die Duisburger Verkehrsgesellschaft erhofft sich durch das neue System ein Spritersparnis von rund 150.000 Litern pro Jahr.
Busfahrer in Duisburg müssen sich künftig neben dem Verkehr auch auf fünf Lämpchen auf ihrem Armaturenbrett konzentrieren: Einzelne Farben zeigen ihnen an, ob sie ökonomisch fahren oder sinnlos aufs Gaspedal treten. Mit dem neuen System, das im April in sämtliche 115 Linienbusse in Duisburg installiert werden soll, will die hiesige Verkehrsgesellschaft Energie und Kosten sparen.
Zumindest das Sparpotenzial ist gewaltig: Schließlich schluckt ein Linienbus im Schnitt 50 Liter Diesel. Grund genug für die DVG, den immensen Verbrauch minimieren zu wollen. Denn insgesamt fließt durch die Zapfsäule am Betriebshof die stolze Zahl von drei Millionen Litern Sprit im Jahr. Jetzt will die DVG mit dem ampelähnlichen Leuchtsystem für den Fahrer den Spritdurst der Busse einbremsen.
Reparatur- und Instandhaltungskosten werden gesenkt
„Eco-Drive“ sei eine „elektronische Unterstützung für eine ökonomische Fahrweise“, teilt die DVG mit. Es gibt eine Reihe von Anbietern solcher Systeme, die schon im Vorfeld die Drehzahl, Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit bregrenzen und mit Einspareffekten von bis zu 20 Prozent werben. Doch in Duisburg hat man sich für ein passives System entschieden. „Es greift nicht aktiv ein“, sagt eine Sprecherin auf Nachfrage.
Ziel sei, dass die Fahrer „langfristig eine wirtschaftlichere Fahrweise erlernen“, sagt Marc Schwarzer, Bereichsleiter der Fahrzeugtechnik bei der DVG. Dass parallel auch Reparatur- und Instandhaltungskosten gesenkt werden, sei ein positiver Nebeneffekt, der der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens zugutekommt. „Der Testbetrieb wird zeigen, ob das System die gewünschten Effekte bringt und das Unternehmen langfristig davon profitieren kann“, so Schwarzer. „Nach einer Auswertung der Testphase entscheiden wir, ob wir mit dem Eco-System auch in Zukunft weiter fahren werden.“
Erfolg hängt vom Busfahrer ab
Ganz überzeugt ist man vom Effekt also offenbar noch nicht. Da das System nur optische Signale gibt, hängt der Erfolg ohnehin alleine vom Busfahrer ab. „Der Hersteller garantiert einen Einspareffekt von fünf Prozent des Spritverbrauchs“, sagt die DVG-Sprecherin.
Aufs Jahr gerechnet sind das immerhin 150.000 Liter Diesel. Was die DVG pro Liter zahlt, was das System kostet und wann es sich rechnet, will die DVG nicht preisgeben. Aber auch für die Fahrgäste könnte das System einen spürbaren Vorteil haben: Das spritfressende abrupte Anfahren oder plötzliche Bremsen werde auch von den Fahrgästen „als unangenehm empfunden“, heißt es.