Der Jugendclub „Spieltrieb“ des Theaters bringt im Komma-Theater im Rahmen des Festivals „Kaas & Kappes“ eine Produktion heraus, die das Förderprogramm „Kultur-Rucksack NRW“ ermöglicht – und deswegen 10- bis 14-Jährige auch mit freiem Eintritt ins Theater lockt: Da kommt vieles zusammen, was Kulturdezernent Thomas Krützberg am Herzen liegt. Die Premiere von „Remember me“ ist am Freitag, 21. Februar, um 20 Uhr im Theater in Rheinhausen an der Schwarzenberger Straße 147. Sowohl Schauspielleiter Michael Steindl als auch Regisseurin Natascha Kalmbach, die bis 2012 die Junge Landesbühne Niedersachsen-Nord in Wilhelmshaven geleitet hat, hatten das Stück des Belgiers Jan Sobrie schon auf der Liste. „Weil das Thema Mobbing unkonventionell, märchenhaft, auch skurril und bizarr behandelt wird“, sagt Natascha Kalmbach. „Remember me“ wurde 2010 in Duisburg mit dem Niederländisch-Deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreis „Kaas & Kappes“ ausgezeichnet; auch hier schließt sich also ein Kreis.
Ein Blitzschlag als Glücksfall
Es erzählt von Cedric, der sich für unschlagbar hält und von allen in der Klasse bewundert wird, und Mira, die sein Spielball ist. Er demütigt und verletzt sie, wo immer er kann. Mira sucht vergeblich Hilfe. Nach außen verschließt sie sich, nur ihrem Tagebuch vertraut sie sich an. Als es Cedric in die Hände fällt, wird es für ihn zum gefundenen Fressen für eine neue Runde Spott und Mobbing. Es kommt zu einem Unfall, bei dem Mira ihr Gedächtnis verliert – wird sie doch von einem Blitz getroffen. Jetzt kann sie dem Täter neu begegnen.
Zum einen wird der Alltag auf dem Schulhof schonungslos beschrieben, zum anderen gibt es märchenhafte „Zutaten“; so stellt Jan Sobrie seinen Protagonisten noch zwei Krähen an die Seite als Figuren des Schicksals und der Vorsehung.
Für die Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen gebe es kaum Stücke, sagt Natascha Kulmbach, die zum ersten Mal mit jugendlichen Amateuren als Darstellern arbeitet. Und findet zum einen gut, dass die sehr frisch, natürlich und mit großer Freude an ihre Aufgabe gehen – und außerdem „sehr nah dran sind an der Altersgruppe“. Die Selbstverständlichkeit, mit der sie etwa Handy und Smartphone zum Fotografieren nutzen, sei nicht ihre Lebenswelt.
In diesem Punkt passt das Stück wiederum sehr gut in den „Kultur-Rucksack“, wurde der doch eigens für die Altersgruppe geschnürt, die mit der Pubertät beschäftigt und schwierig zu erreichen ist.