Ein Wechselbad der Gefühle haben die Karnevalisten von Rot-Weiß Hamborn-Marxloh am Wochenende durchlebt: In die Bestürzung darüber, dass die Stadt am Freitagabend, gut 24 Stunden vor der Prunksitzung, die Genehmigung für die Clauberg-Halle verweigerte, mischt sich Erleichterung darüber, dass der kurzfristige Wechsel in das Abtei-Zentrum so gut geklappt hat.
„Es haben alle mitgezogen“, so Geschäftsführer Axel Koch. „Wir haben so viel Sympathiekundgebungen vom Publikum erfahren, so viele Hilfsangebote bekommen und unsere eigenen Vereinsmitglieder haben bis zum Umfallen geackert.“ Alle Offiziere seien am Samstagmorgen um 7 Uhr an der Clauberg-Halle gewesen, um das tags zuvor schon fertig aufgebaute Equipment wieder aus der Halle zu schleppen, auf Lastwagen zu verladen und im Abtei-Zentrum wieder aufzubauen. „Als ich diese trotzige Bereitschaft sah, das Letzte zu geben, hatte ich Tränen in den Augen“, gesteht Koch. Einige Mitglieder hätten sich bei dem Kraftakt sogar die eine oder andere Blessur zugezogen.
„Das war nicht in Ordnung“
Axel Koch fehlt jedes Verständnis für das, was die Stadt und ihre Tochter IMD sich mit Rot-Weiß erlaubt haben: „Bis Freitagnachmittag hat es geheißen: Machen sie sich keine Sorgen.“ Dass nun ausgerechnet ein Brandschutzgutachten für eine Holzvertäfelung fehlte, die schon seit Jahrzehnten in der Halle hängt, kann der Rechtsanwalt nicht nachvollziehen. Insbesondere nicht, dass man das nicht schon ein paar Tage eher wusste. „Wie Stadt und IMD da mit uns umgegangen sind, das war nicht Ordnung.“
Über den wirtschaftlichen Schaden werde man noch reden müssen, macht Koch klar. „Wir wollen uns nicht reich rechnen. Aber bestimmte Kosten dürfen nicht am Verein hängen bleiben.“ Koch denkt da vor allem an den geplatzten Vertrag mit dem Caterer für die Clauberg-Halle. „Wir werden den Vermieter IMD auffordern, uns die Kosten zu ersetzen.“