Das Fundament ist gegossen, ab nächste Woche beginnt die Montage des Aufzugs, der Anfang März in Betrieb genommen werden kann. Dann hat die Hängepartie der Lebenshilfe ein Ende. Sie hat im Januar eine Interdisziplinäre Frühförderstelle in Marxloh in Betrieb genommen. Hier sollen im ersten Jahr 44 Kinder, langfristig doppelt so viele im Alter von 0 Jahren bis zur Einschulung gefördert werden.
Die Investitionen in den Altbau waren erheblich, um im Inneren alles behindertengerecht zu gestalten. Fehlte nur ein Aufzug, aber wenn der Vermieter den Einbau gestemmt hätte, wäre die Miete für die Lebenshilfe langfristig nicht tragbar gewesen. Daher wollte man über einen Zeitraum von drei Jahren Rücklagen bilden, um dann im laufenden Betrieb selbst einen Aufzug zu bauen. „Die Lebenshilfe-Stiftung war mit im Boot, wollte das unterstützen“, so Geschäftsführer Michael Reichelt.
Auch die Krankenkassen, die Kostenträger aller Therapieangebote sind, hätten das laut Reichelt ursprünglich akzeptiert. Kurzfristig erklärten die Kassen jedoch, dass es unzumutbar für Eltern sei, drei Stockwerke hoch die Treppe zu nehmen. Ohne Aufzug sollte die Frühförderstelle gar nicht in Betrieb gehen, die Existenz des gesamten Projekts stand auf dem Spiel, eilig wurde die Spendentrommel gerührt. Aktuell hat die Volksbank Rhein-Ruhr Stiftung 5.000 Euro aus Fördermitteln überreicht. Damit sind insgesamt 25 000 Euro zusammen gekommen. Die fehlenden 45 000 Euro für den Aufzugbau streckt der „verständnisvolle Vermieter“ vor, bis weitere Spenden eingeworben wurden, so Reichelt. Die Kassen lenkten ein, gaben ein halbes Jahr für die Umsetzung.
Der Betrieb läuft seit vier Wochen, 15 Kinder stehen auf der Warteliste, deren Förderbedarf ermittelt wird. Fünf Kinder sind bereits in der Therapie. Insgesamt stehen sechs Mitarbeiter - Heilpädagogen, Ergo- und Logotherapeuten, Krankengymnasten - bereit, dazu nach Bedarf ein Kinderarzt und ein Psychologe.