Der Krautrock der frühen 70er-Jahre hat auch in Duisburg seine Spuren hinterlassen. So gibt es aus jenen Zeiten neben Peter Burschs berühmter „Bröselmaschine“ auch immer noch die schon legendäre Progressiv-Rock-Band „Shaa Khan“, die einst sogar mit einem Top-Hit in der WDR-Schlagerrallye glänzte.

Trotz diverser Krisen des Genres und angesagter Auflösungen präsentierte sich die muntere Alt-Herren-Band jetzt bei ihrem angekündigten „vorerst letzten Auftritt“ vor vollem Haus im „Grammatikoff“ noch immer gut in Form. Dabei durften die vielen alten und jungen Fans der nimmer müden Rock-Saurier ein vitales Live-Konzert mit den Hits und Kult-Songs der Band um Schlagzeuger Walter Kaulhausen und Gitarrist Heiner Waldmann genießen, die hier mit ihren Freunden eine große Party feierten. Eröffnet wurde das muntere „Klassentreffen“ mit „Anything Wrong?“, dem Opener der 2009-Live-CD, der sofort für gute Laune im Saal sorgte.

Die für diesen seltenen Auftritt frisch rasierte Band ließ das von Heiner Waldmann und Klaus Grandt mit brüchig-sonorer Stimme gesungene „White Room“ folgen, das keineswegs mit dem Klassiker des Trios „Cream“ zu verwechseln ist. Mit publikumswirksamen Ansagen und basisnaher Show genoss das eingespielte Sextett die Sympathien seiner Fans, die ihre Helden nun schon gute 40 Jahre lang kennen. Mit „Someone’s Calling“ kündigte dann Waldmann die Cover-Version des eigenen Hits an, dem das nicht minder bekannte „World will ends on Friday“ folgte, das laut Waldmann der Ansage eines Wachturm-Verkäufers entstammt, der den nahenden Weltuntergang ausgerechnet an seinem Geburtstag angekündigt hatte.

Auch mit „Graveyard“ und „Howy, the Professional“ bewiesen die Oldies, die noch gut hörbar aus der Zeit stammen, als Bands wie Yes oder Genesis die alten Blues-Rocker ablösten, dass sie als frohe Musikanten nichts verlernt haben.

Ein besonderes Lob gebührt Gitarrist Wolfgang „Kralle“ Döhr, dessen Soli für die besondere Dynamik im Team sorgten, das mit ihm über einen exzellenten Gitarristen verfügt, der den Vergleich mit den Großen seiner Zunft nicht zu scheuen braucht. Viel Beifall für „Shaa Khan“ und hoffentlich ein baldiges Wiedersehen.