Was ist Kunst? Eine Frage, die schon so viele, so lange Antworten hervorgebracht hat. Und eine Frage, die sich die Kinder der Kita „Campino“ der Universität jetzt auch gestellt haben. Ein Jahr lang haben 15 Kita-Kids regelmäßig das Lembruck-Museum besucht, um ihre ganz eigenen Erfahrungen mit Kunst zu machen und selbst zu kleinen Künstlern zu werden. In den Räumen der Kita haben sie jetzt ihre ersten eigenen Kunstwerke präsentiert.
„Die Kreativität der Kinder und ihre Fantasie sind wirklich beeindruckend“, sagt Erzieherin Yvonne Kreutzträger, die das Projekt für die fünf- und sechsjährigen Kinder der Waldmaus- und der Froschgruppe begleitete. Am Ende der Projektphase gibt es nun an der Geibelstraße kunstvoll verzierte Stühle, liebevolle Tonarbeiten und einige ziemlich bunte Kreativwerke zu bestaunen.
„Für die Kinder ist eine Ausstellung mit ihren Werken wichtig, um einen Abschluss zu haben und natürlich eine tolle Wertschätzung. Für uns war aber der Weg zu diesen Arbeiten viel wichtiger, weil sich die Kinder in dieser Phase eigenständig entfalten konnten und daraus viel lernen“, erklärt Kita-Leiterin Dorothea Benny. Wann die kleinen Künstler an ihren Werken malten, formten, schnitten und bastelten, konnten sie dabei ganz selbst entscheiden. Das Atelier im hinteren Teil der Einrichtung war fast jeden Tag „geöffnet“, hingehen musste aber nur, wer wirklich an seinem Werk weiterarbeiten wollte.
Ziel war es aber nicht nur, die Kunst den Kindern näher zu bringen, sondern auch andere Kompetenzen zu entwickeln. Mit Erfolg. „Die Kinder lernen Werte schätzen, die andere geschaffen haben. Und sie lernen, dass etwas auch völlig anders aussehen kann und trotzdem für jemanden wertvoll ist“, sagt Agnes Tront, die die kommende Projektphase in der Kita leiten wird.
Denn die Kita strebt eine langfristige Kooperation mit dem Museum an. „Die Museumspädagogen bereiten spannende Themenbereiche für die Kinder vor, so dass sie sehr viel von den Besuchen mitnehmen können. Für uns ist das ein sehr wertvolles Projekt“, bestätigt Dorothea Benny. Und selbst die Erwachsenen, das hat Yvonne Kreutzträger erkannt, können von der Kindersicht auf Kunst so einiges lernen. „Die Kinder haben für alles ein Wort. Sei das Werk noch so abstrakt. Für sie ist Kunst lernen, aber auch spielen.“