Duisburg.

Vorsichtige Entwarnung im Jobcenter: Um den Personalmangel zu lindern, will die Stadt 32 zusätzliche Vollzeit-Beschäftigte einstellen und 25 Auszubildende anlernen. Auch die Agentur für Arbeit hat signalisiert, dass sie neun Extra-Stellen finanziert. „Ein erheblicher Teil des personellen Drucks wird jetzt beseitigt“, erklärte Oberbürgermeister Sören Link.

Zusammengestrichene Öffnungszeiten, Berge an unbearbeiteten Anträgen, ausbleibende Zahlungen an Hartz-IV-Empfänger – mit einer langen Liste an Klagen ist die Stadtverwaltung im Dezember in die aktive Weihnachtspause gegangen. Zu dem Zeitpunkt widersprachen nicht mal mehr die Angestellten im Jobcenter den Beschwerden, im Gegenteil: Sie demonstrierten für mehr Unterstützung und weniger befristete Arbeitsverträge in den eigenen Reihen. Von den 740 Vollzeitjobs in den sieben Jobcentern der Stadt ist mehr als jede zehnte Stelle derzeit unbesetzt.

Fachleute aus Nachbar-Kommunen

Auch die 32 neuen Kollegen werden erst einmal nur auf zwei Jahre befristet eingestellt. „Bei fachlicher Eignung werden sie allerdings entfristet und für eine Verweildauer von fünf Jahren fürs Jobcenter verpflichtet“, erläutert Link. Mit der Fünf-Jahres-Garantie will man den zuletzt kräftigen Abwanderungstrend von Mitarbeitern in attraktivere Behörden unterbinden und Planungssicherheit in der Arbeitslosenverwaltung schaffen. Mit Bewerbungsfrist zum 15. Februar wird auch jetzt schon per öffentlicher Ausschreibung nach Sachbearbeitern in der Leistungsgewährung gesucht – Wunschkandidaten bringen „Einfühlungsvermögen und Verständnis im Umgang mit Ratsuchenden, sicheres Auftreten, Verhandlungsgeschick und Servicementalität“ mit. Für alle neuen Jobs, inklusive der 25 Ausbildungsstellen, sollen schon bald neue Ausschreibungen veröffentlicht werden. Die Hoffnung ist laut Stadtdirektor Reinhold Spaniel groß, für die Vollzeitstellen in Duisburg Fachleute aus anderen, benachbarten Kommunen zu gewinnen.

„Ich bin froh und dankbar, dass wir diese Stellen schaffen konnten“, so Link. Die Sparauflagen für die verschuldete Stadt diktieren nämlich einen anderen Kurs: Bis zum Jahr 2021 müssen 640 Verwaltungsjobs wegfallen.