Nicht nur die Blicke des Publikums richten sich vom 20. bis zum 23. Februar auf die Bühnen in Duisburg, auch die Theaterszene in den Niederlanden und Deutschland hat ein Auge auf das Programm: Das Festival „Kaas & Kappes“ wird mit seinem Wettbewerb die Jugendtheaterlandschaft in diesem Jahr wieder nachhaltig prägen.
108 Stücke haben Autoren aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Bulgarien, Kroatien, Luxemburg, Österreich und der Schweiz nach Duisburg geschickt. Die vier Jury-Mitglieder aus Deutschland und den Niederlanden haben sich durch die Texte gelesen und stehen kurz davor, einen Preisträger zu bestimmen, es könnten allerdings auch zwei werden.
Stücke werden realisiert
Doch zählt beim Autorenwettbewerb von „Kaas & Kappes“ nicht nur der Platz oben auf dem Treppchen, der mit einem Preisgeld verbunden ist. Jedes Jahr landen rund zehn Arbeiten in einem Stücke-Pool, der für Theater zugänglich gemacht wird. „Mehr als 90 Prozent der Stücke, die die Jury empfiehlt, werden später auch realisiert“, erzählt Festivalleiter Helmuth Hensen. Bestes Beispiel: 1999 erhielt „Ox und Esel“ die Auszeichnung in Duisburg, inzwischen wurde das Stück von Norbert Ebel in zehn Sprachen übersetzt und weltweit inszeniert.
Der Autorenpreis ist allerdings erst der Schlusspunkt von „Kaas & Kappes“. Zuvor sind beim niederländisch-deutschen Kinder- und Jugendtheaterfestival selbstverständlich auch Stücke auf der Bühne zu sehen. Den Anfang machen am 20. Februar (11 Uhr, Komma-Theater) die Dansmakers aus Amsterdam mit „Kleur – Farbe“, einem Stück für Kinder ab vier Jahren. „Die Tänzer malen Schritt für Schritt mit dem ganzen Körper ein Bild, am Ende auch gemeinsam mit den Kindern“, verrät Helmuth Hensen. Am 21. Februar ist um 11 Uhr die Familienoper „Vom Mädchen, das nicht schlafen wollte“ im Theater Duisburg zu sehen. Damit ist auch eine Produktion der Deutschen Oper am Rhein Teil des Festivals. Später am Abend, um 20 Uhr, zeigt der Jugendclub Spieltrieb „Remember me“ von Jan Sobrie im Komma-Theater. „Wir halten in diesem Jahr die Duisburger Fahne hoch“, sagt Michael Steindl, künstlerischer Leiter des Schauspiels am Theater.
Durch die Verleihung des Jugendautorenpreises „Lampenfieber“ (22. Februar, 14 Uhr, Komma, anschließend „Der Bushaltestellenküsser“) lockt das Festival auch ein junges Publikum an, das nicht erst durch Schulen zum Besuch ermuntert werden muss. Die Teilnehmer am Jugendwettbewerb würden Freunde mitbringen, was den Bekanntheitsgrad des Festivals weiter steigert, sagt Steindl. So sorgt „Kaas & Kappes“ nicht nur für neue Stücke sondern auch für neues Publikum.