Das seltene, aber angebrachte Lob zum internationalen Miteinander vor Ort überbrachte Oberbürgermeister Sören Link: „Wir hier in Duisburg können Integration - und zwar so gut, dass andere Städte auf uns schauen, wie wir das hinkriegen.“ Beim Jahresempfang des städtischen Integrationsrates am Donnerstag konnten sich zumindest jene mal auf die Schulter klopfen, die der Integration im Alltag schon seit vielen Jahren auf den Weg helfen.
250 Gäste aus Politik, Verwaltung und dem Bürgerleben hatte Sevket Avci, Vorsitzender des Integrationsrates, ins Theaterfoyer eingeladen. Dort waren Stimmung und Gesprächsthemen so trubelig, dass die Duisburger WDR-Moderatorin Asli Sevindim ihre Mühe hatte, alle Gäste fürs Bühnenprogramm zu begeistern. Dabei war dies der Abend, an dem Integrationshelfer sich Lorbeeren von höchster Stelle abholen durften.
Detailliert arbeitete etwa Ralf Meurer, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung heraus, wie sehr die Stadt von Zuwandererern profitiert. „Ihr Unternehmergeist erstreckt sich längst nicht nur aufs Import-Export-Geschäft“, betonte er, „ihr Engagement im Hightech- oder Dienstleistungsbereich sorgt dafür, dass Duisburg ein anerkannter Wirtschaftsstandort ist.“ Einer, wie er hinzufügte, der auch kulinarisch gewonnen hätte.
„Wir sehen bei Zuwanderern mehr Firmenneugründungen aus der Arbeitslosigkeit und mehr Neugründungen mit Arbeitsplatzzuwachs“, so Meurer, „20 Prozent aller Neugründungen in Deutschland gehen von Migranten aus, in Duisburg ist diese Zahl sicher noch höher.“
Vor dem Publikum, in dem auch Thorsten Klute, neuer Staatssekretär für Integration im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales, sowie Alattin Temür, türkischer Generalkonsul in Düsseldorf, saßen, lobte auch Oberbürgermeister Link die Integrationsfähigkeit der Bürger. Für ihr langjähriges Engagement wurden Serdar Bozkurt und Erol Kaya ausgezeichnet.
„Trotz aller Probleme, die es im Detail gibt, haben wir in den letzten Jahren und Jahrzehnten viel erreicht, auf das wir stolz sein können“, so der Stadtpolitiker. Die neue Zuwanderergeneration aus Rumänien und Bulgarien fände mit Duisburg eine Kommune und Gesellschaft, die vor allem fördere. „Die, die gekommen sind, um zu bleiben, sehen, dass wir Integration können und ihnen helfen werden“, so Link. Neben einer mittlerweile guten, behördenübergreifenden Kooperation sei für den Erfolg vor allem eine typisch Duisburger Eigenschaft verantwortlich: „Was uns in dieser Stadt stark macht, ist die Fähigkeit, miteinander zu reden.“