Mit etwa 2400 Beamten hat die Polizei gestern am Niederrhein und in Düsseldorf versucht, die Bewegungen von mobilen Einbrecherbanden nachzuvollziehen. Auch die Duisburger Polizei beteiligte sich mit rund 160 Kräften an dem Einsatz.
Am Willy-Brandt-Ring in Marxloh, an der Vohwinkelstraße in Meiderich und an der Moerser Straße in Homberg waren die Kontrollstellen beispielsweise eingerichtet – Strecken, die zu den Autobahnen führen und eine schnelle Flucht aus der Stadt ermöglichen. Dabei ging es der Polizei nicht darum, Täter auf tatsächlichen Beutezügen zu ertappen. „Wir wollen etwas lernen über die Reisebewegungen dieser Banden und den Druck auf sie erhöhen“, sagt Polizeisprecherin Daniela Krasch. „Die Aktion ist Baustein eines Konzepts, um hinter die Strukturen zu kommen.“
Als „mobile Täter“, die die Polizei zwischen Essen, Düsseldorf und Kleve im Blick hatte, gelten Personen, die fünf Eigentumsdelikte in drei Städten begangen haben. Diese werden als Intensivtäter identifiziert. „Wenn wir die Wohnung eines solchen Täters untersuchen und dort noch Personen antreffen, die wir woanders verortet haben“, könne man daraus Schlüsse ziehen, wie die Banden aufgebaut sind, erklärt Krasch. Im Oktober 2013 zeigte sich das bei der Festnahme einer Gruppe von Homejackern, der allein in Duisburg 20 Taten nachgewiesen werden konnten, allerdings auch weitere 46 am linken Niederrhein. Da Banden wie diese häufig auch über Staatsgrenzen flüchten, war gestern auch die niederländische Polizei in die Kontrollen eingebunden. Die zahlreichen Autobahnen auf Duisburger Stadtgebiet, zum Beispiel in Richtung Venlo, sind für die mobilen Täter attraktive Fluchtwege.
Neben den Kontrollen informierte die Polizei Bürgerinnen und Bürger auch am Hauptbahnhof über Möglichkeiten zur Prävention.