„Die subventionierte Frühverrentung geht vor allem zulasten der jungen Generation“ – nach Ansicht des hiesigen Unternehmerverbandes macht das Rentenpaket, das jetzt Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles in Berlin vorgestellt hat, die bisherigen Anstrengungen zur Finanzierbarkeit der Rentenversicherung in großen Teilen zunichte.

„Die Mehrbelastung von 160 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 ist eine riesengroße Hypothek für die Zukunft“, so Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes. Die Rentenvorhaben der großen Koalition würden vor allem die junge Generation belasten. „Natürlich sind Verbesserungen wünschenswert, aber sie müssen eben auch bezahlbar sein. Und hier zahlen ganz eindeutig die jungen Leute die Zeche“, mahnt Schmitz.

Angesichts der demografischen Entwicklung sei die Rente mit 63 ein Schritt in die völlig falsche Richtung. „Weil wir immer weniger junge Leute haben, müssen wir alle länger, nicht kürzer arbeiten“, so Schmitz. Mühsam habe sich diese Erkenntnis erst vor einigen Jahren in der Politik durchgesetzt. Schmitz erinnert an die von Rot-Grün beschlossene Agenda 2010 und die auch von der SPD mitgetragene Rente mit 67. Beides seien Antworten auf den unbestreitbaren demografischen Wandel gewesen.

Die Rentenpolitik der Großen Koalition sei zudem gerade auch eine Belastung für die heimische Region, wo der demografische Wandel bereits besonders spürbar sei. Schmitz: „Unser Industriestandort braucht auch in Zukunft qualifizierte Arbeitskräfte. Angesichts des immer größer werdenden Fachkräftemangels ist eine frühere Verrentung genau das Gegenteil von dem, was wir hier brauchen.“