7500 Papierkörbe werden zu Botschaftern der Sauberkeit: Am Donnerstag starten die Wirtschaftsbetriebe Duisburg eine neue Kampagne und die Devise heißt: „Behandle Deinen Müll nicht wie den letzten Dreck”.
Das heißt: Wirf ihn nicht achtlos weg, sondern dahin, wo er hingehört – in den Papierkorb beispielsweise. Und weil sich mittlerweile schon Wissenschaftler mit dem Zumüllen von Städten befasst haben, gibt es 1.) dafür den englischen Fachbegriff „Littering” und 2.) eine Untersuchung, in der festgestellt wurde, dass Menschen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren am ehesten dazu neigen, ihren Müll einfach fallen zu lassen.
Zielgruppen-Comic
Daher haben sich die städtischen Saubermänner für ihre Plakataktion, in die auch Müllwagen einbezogen werden sowie Kinos und Radio, etwas Zielgruppenspezifisches einfallen lassen: Motive nach Comic-Art. Da findet sich der weinende Burger-Karton, den man einfach fallen gelassen hat oder die traurige Flasche in Scherben oder die gekickte Zigarrettenkippe.
Hoher Aufwand, viele Helfer
„Duisburg ist sauberer geworden”, ist Thomas Patermann, Chef der Wirtschaftsbetriebe, vom Erfolg der geduldigen Überzeugungsarbeit der letzten Jahre überzeugt. Aber er verweist auch auf die Vielzahl von Menschen und auf den organisatorischen Apparat, der nötig – und über Gebühren zu bezahlen – ist, weil es Menschen gibt, die ihre Umgebung verunreinigen.
218 WBD-Mitarbeiter sind mit der Straßenreinigung befasst, dazu 18 Beschäftigte, die von der Arge gefördert werden und noch weitere 67 sogenannte Ein-Euro-Kräfte.
"Offensive" im Einsatz
2000 Tonnen Abfall holten sie aus den Papierkörben der Stadt, kümmerten sich um 220 000 Kehrkilometer Straßen und 90 000 Kilometer Radwege. Hilfe leistet die „Offensive für ein sauberes Duisburg”, die im letzten Jahr zu 37 Aufräumaktionen die nötigen Helfer zusammentrommelte.
6377 „wilde” Müllkippen wurden seit Anfang 2007 entdeckt, 18 Mitarbeiter des Ordnungsamtes kassierten dafür 241 Verwarngelder zwischen 10 und 35 Euro und 210mal waren 80 Euro und mehr fällig.