In Duisburg werden rund 10.000 Menschen von ihren Angehörigen versorgt, sagt die Techniker-Krankenkasse. Das sind fast drei Viertel aller Pflegebedürftigen, die zu Hause gepflegt werden (12 973). Die TK hatte die Forsa mit einer Umfrage zum Thema Stress beauftragt und die Zahlen in dem Band „Bleib locker, Deutschland“ veröffentlicht. Demnach sind fast sieben von zehn pflegenden Angehörigen gestresst. Fast 40 Prozent stehen sogar unter Dauerdruck - und sind damit fast doppelt so stark belastet wie der Bevölkerungsdurchschnitt (20 Prozent). Zudem schlaucht die Doppelbelastung durch Beruf und Pflege.

Simone Esch, Gesundheitsberaterin bei der TK: „Sich um einen kranken oder alten Angehörigen zu kümmern, ist für viele Betroffene eine Herzensangelegenheit. Unsere Daten zeigen aber auch, dass diese Aufgabe an Nerven und Gesundheit zerrt. Zu körperlichen Anstrengungen wie Heben oder Tragen und dem hohen Zeitaufwand kommt die ständige Sorge um den Pflegebedürftigen.“

Unterstützungsangebote entlasten die Angehörigen. „Niemand kann und sollte die Aufgabe alleine bewältigen müssen“, so Wilma Katzinski, Geschäftsführerin der Duisburger AWOcura gGmbH. So kann man beispielsweise bei der Pflegekasse Kombinationsleistungen in Anspruch nehmen: Einen Teil der Aufgaben übernehmen professionelle Pflegedienste, einen anderen Teil die Angehörigen.

Ebenso gibt es Geld für eine Ersatzpflege für bis zu 28 Tage im Jahr oder eine vorübergehende Kurzzeitpflege im Heim, damit die Angehörigen sich erholen können. Auch eine Kombination von häuslicher Pflege und Tagespflege bringt spürbare Entlastung und der Pflegebedürftige „kommt mal raus unter andere Menschen“. Wilma Katzinski: „Besonders diese Abwechslung vom Alltag zu Hause tut beiden gut, Angehörigen wie Pflegebedürftigen.“

Beratung gibt es bei der jeweiligen Pflegekasse oder auch bei der AWO in Duisburg, 0203 3095-676, E-Mail: seniorenberatung@awocura.de.