In Duisburgs guter Stube, dem Ratssaal, wechselte am Sonntagmittag der Kaisermünzenpreis für das Jahr 2013 feierlich den Besitzer. Der durchsichtige Block mit den eingegossenen Reproduktionen eines mittelalterlichen Duisburger Pfennigs wurde von Hermann Kewitz, dem Vorsitzenden von Pro Duisburg, übergeben. Pro Duisburg verleiht den Preis seit 1981 jährlich an eine Firma, einen Bürger oder eine Institution, um besonderes Engagement für die Stadt und ihre Menschen zu belohnen. Diesjähriger Preisträger ist Gerald Kassner, Inhaber des mittelständischen Touristikunternehmens Schauinsland-Reisen.
Duisburg sei zwar nicht der Nabel, aber sicher eine Tür zur Welt, sagte Kewitz in seiner Laudatio. Dazu trüge das Unternehmen bei, das die Kassners nun schon in dritter Generation in Duisburg führen. OB Sören Link zeigte sich beeindruckt von den hohen Wachstumsraten, der Innovationsbereitschaft und vor allem dem sozialen Engagement des Unternehmens. Dabei liegen dem Firmenchef gestreifte Tiere offenbar besonders am Herzen – wie zum Beispiel die Kattas im Zoo oder die MSV-Zebras in der Fußballarena.
„Mehr Geld gibt es jetzt aber nicht“, sagte Kewitz bei der Übergabe des Preises mit Blick auf die drei Pfennige. Kassner ließ in seiner Dankesrede durchblicken, dass es für ihn auch nicht weniger Geld werden darf. „Es muss ein Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen da sein. Ich wünsche mir, dass sie das nicht aus den Augen verlieren“, sagte er direkt an den OB gewandt.
Kassner beschäftigt in der Firmenzentrale am Innenhafen knapp 300 Mitarbeiter. Von ihnen hält seine Mutter mit 55Dienstjahren den Betriebszugehörigkeits-Rekord. Im nächsten Jahr rechnet man mit zehn Prozent Wachstum und hofft, eine Million Kunden in den Urlaub schicken zu können. In vier Jahren wird die Firma 100 Jahre alt. „Das feiern wir immer noch am Standort Duisburg, fest versprochen“, sagte Kassner. Der voll besetzte Ratssaal quittierte diesen kleinen Seitenhieb auf den hastigen Abgang des Konkurrenten Alltours mit viel Applaus.