Der Tag der Wahrheit wird unweigerlich kommen: Duisburg und seine gewählten politischen Entscheidungsträger müssen die Frage beantworten, wie es um die Zukunft seines Zoos bestellt ist. Der Zoo ist eine Aktiengesellschaft, Gesellschafter ist die die Stadt, also auch ihre Bürger. Eine Aktiengesellschaft geht pleite, wenn sie chronisch unterfinanziert ist. Das ist beim Zoo der Fall. Die Einnahmen decken nicht die Ausgaben. Für Instandhaltung und Sanierung fehlt das Geld, Neues geht nur mit Sponsorengeldern. Und dank eines Fördervereins mit 6500 (!) Mitgliedern.
Auch wenn jetzt endlich mit der Mär von einer Million zahlenden Besuchern aufgeräumt wurde (alle Zoos schönen ihre Statistiken) ist und bleibt der Zoo Duisburgs größte und publikumsträchtigste Attraktion. Aushängeschild nach außen, Identifikationsfaktor nach innen. Was ist uns das wert?
Sicher, auch im Zoo-Management gibt es Verbesserungsspielraum. Ebenfalls im Marketing. Vielleicht auch noch beim Stellenplan. Mag sein, dass sich hier und dort auch ein paar Säcke Karotten sparen lassen. Drei Meerkätzchen oder Zebras weniger helfen aber nicht. Da müssten schon ganze Anlagen geschlossen werden, um Kosten zu senken. Keine Elefanten, Tiger oder Seehunde? Im Einzelfall denkbar, aber zu weit gefasst schwächt das den Tierpark.
Mit 2,1 Mio € Jahreszuschuss ohne Stadtgelder bei Investitionen liegt der Duisburger Tierpark am unteren Ende der Nahrungskette öffentlicher Zoo-Förderung in anderen Städten. Meine Meinung: Der Zoo hat mehr verdient. Aus dem Stadtsäckel oder mit anderen dauerhaften Lösungen.