Im zweiten Anlauf versucht das Landgericht seit gestern, eine mittlerweile zweieinhalb Jahre zurück liegende Sexualtat aufzuklären. Gemeinsam mit zwei unbekannten Komplizen soll ein 26-jähriger Mann aus Beeck am 11. Juni 2011 eine 29-Jährige in einem Gebüsch am Hauptbahnhof vergewaltigt haben.
Laut Anklage führte die Frau ihren Hund aus, als sie zwischen den Bäumen im Gelände zwischen A 59 und der Mercatorstraße angegriffen wurde. Die Täter sollen ihren Hund an einem Baum festgebunden, ihr bedrohlich einen Gegenstand in den Rücken gedrückt und sie entkleidet haben. Zwei der Männer sollen sie dann vergewaltigt haben.
Schon im Juli hatte das Landgericht in dieser Sache verhandelt. Der Prozess war damals geplatzt, weil die Zeugin, die sich im Drogenmilieu bewegen soll, nicht ausfindig gemacht werden konnte.
Zwischenzeitlich saß die Frau eine Geldstrafe ab, wurde aber vorzeitig ausgelöst. Beim gestrigen zweiten Verfahrensauftakt gelang es den Richtern, telefonischen Kontakt zu der Zeugin aufzunehmen. Die versprach, sie sei schon auf dem Weg und in wenigen Minuten im Gericht. Anderthalb Stunden warteten die Juristen vergebens. Dann wurde das Verfahren auf Mitte kommender Woche vertagt. Die Frau soll zu diesem Termin polizeilich vorgeführt werden.
Der Angeklagte schwieg gestern zu dem Vorwurf. Beim ersten Verhandlungsversuch vor sechs Monaten hatte er durch seinen Verteidiger lediglich erklären lassen, es habe einen Sexualkontakt gegeben, der allerdings einvernehmlich gewesen sei. Bei der Polizei hatte der Angeklagte angegeben, die Geschädigte gar nicht zu kennen. Dagegen sprechen eindeutige DNA-Spuren, die am Körper der Frau gefunden worden waren.