Bundesregierung und Industrie zeichnen bei bundesweiten Ideenwettbewerb Vorreiter im Pflegedienst aus: Alpha gGmbH und Fraunhofer Institut entwickeln technische Hilfssysteme für Demenzkranke.
Duisburg. Sie haben viele kleine Lösungen parat für Demenzkranke, die selbstbestimmt leben wollen und sind jetzt von Bundesregierung und Wirtschaft dafür prämiert worden: Das Team des Alpha Kompetenzzentrums ist jetzt auch offiziell Vordenker für die Stadt von morgen. Als eine von nur 100 bundesweiten Initiativen im Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ sollen sie auch überregional Schule machen.
Der Herd schaltet sich von allein ab, die Fenster sind automatisch steuerbar und die Raumtemperatur reguliert sich von selbst: In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut hat der gerontopsychiatrische Pflegedienst Alpha gGmbH technische Hilfen entwickelt, um Lebensqualität, Sicherheit und Selbstständigkeit bei Demenzkranken zu erhalten.
In Duisburg werden die Technologien bereits in der Praxis erprobt: 21 Bewohner, die in drei Wohngemeinschaften zusammenleben, profitieren davon. Die Innovationen erleichtern auch den Arbeitsalltag der Betreuer, die sich rund um die Uhr ambulant um die WG-Bewohner kümmern.
Als Auszeichnung für ihre wertvolle Entwicklungsarbeit in der zunehmend angespannten Pflegesituation Deutschlands überreichte Wolfgang Schlieper von der Deutschen Bank der Alpha-Geschäftsführerin Heike Perszewski eine Urkunde. Nachahmer der prämierten Ideen sind willkommen: Unter www.ausgezeichnete-orte.de listet die Bundesregierung die hundert deutschen Preisträger auf, die Lösungen für die größten kommunalen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte zu bieten haben. Die Deutsche Bank fördert den Wettbewerb, um den „wichtigsten Rohstoffen Deutschlands – den Ideen in den Köpfen der Menschen – eine Bühne zu geben.“
Betroffene und Angehörige kann das Lob nicht nur freuen, sie haben das Glück, schon jetzt von den Ideen der findigen Duisburger profitieren zu können. Das Demenzkompetenzzentrum exportiert seine Expertise seit Jahresbeginn auch außerhalb seiner Wohngemeinschaften. Damit lassen sich Wohnungen jener Demenzkranken mit technischen Hilfs- und Sicherheitssystemen ausstatten, die nicht in eine WG ziehen, sondern so lange wie möglich in ihrem eigenen, persönlichen Umfeld wohnen bleiben wollen. Wer sich beraten lassen will, kann ab sofort unter der Rufnummer 02066/993 8921 Kontakt zum Team aufnehmen. Weiterführende Informationen bieten Techniker und Praktiker rund um das Thema „Selbstständigkeit bei Demenz“ auch im Netz unter www.gemeinsam-anders-stark.de an.