Stadtmitte. .

Es gibt Traditionen, die ändern sich nicht. Diese zum Beispiel: Freitag kommt Fisch auf den Tisch. Das war schon in den 50er Jahren so, als die Großmutter von Stefan Wilken aus Emden ins Ruhrgebiet zog und einen Fischladen eröffnete. Zu den Feiertagen am Jahresende herrscht in dem Fachgeschäft am Sonnenwall Hochbetrieb. Vor allem Fisch in Salat-Form ist zum Jahreswechsel beliebt. Es gibt aber auch Kunden, die ganz traditionell „Karpfen Blau“ zubereiten.

Preise für Fisch gestiegen

Auf dem Tresen steht ein Segelschiff. Die „Helene Maasholm“ war ein Geschenk – und passt prima zur restlichen maritimen Deko. Stefan Wilken bereitet sich gerade das Abendessen zu. Dazu legt er ein Stück Kochfisch in Sud ein. „Das geht später ganz schnell in die Mikrowelle.“ Derweil ordern ein paar Kunden den Klassiker – Backfisch im Brötchen. „Viele essen den Fisch lieber bei uns.“ Für alle, die doch zu Hause braten wollen, hat der 35-Jährige einen Tipp parat, damit die Wohnung nicht noch Tage lang nach Fisch riecht: „Einfach ein bisschen Fett in die Pfanne geben und dann Backpapier darauf legen. So kann sich das Fischeiweiß nicht mit dem Fett verbinden. Das funktioniert tatsächlich.“

Das Geschäft mit Rotbarsch, Krabben, Forelle und Co. ist in den vergangenen Jahren schwieriger geworden. Die Discounter haben frischen Fisch ebenfalls ins Programm genommen, zudem sind die Preise gestiegen. „Das gilt zum Beispiel für Krabben. Wenn man welche haben möchte, die nicht erst zum Pulen nach Marokko geschickt wurden, kostet das.“ Dafür garantiert die Familie Wilken Qualität. Die Feinkost-Salate werden nämlich frisch bei seinem Onkel auf dem Großmarkt zubereitet. Dort wird auch noch frisch geräuchert.