Einen großen Saal wie das Theater am Marientor mit dem Zauber der Weihnacht zu füllen, ist schon ein Kunststück. Der Polizeichor beherrscht dies seit Jahren. Auch am 4. Advent wurden die Besucher bei einem festlichen Konzert perfekt auf die feierlichen Tage eingestimmt.

Axel Quast, der die Gesamtleitung des Konzertes innehat, widmet den Abend überwiegend dem klassischen Liedgut aus dem 18. und 19. Jahrhundert und der Kirchenmusik. Die emotionale Stimmung überträgt sich durch das perfekte Musizieren der Künstler.

Gleich zu Beginn glänzt das Orchester Oberhausen e. V. mit Elgars furiosem „Pomp and Circumstances“ und bietet außerdem eine wunderschöne Interpretation von „O Holy Night“ von Adam. Der Frauenchor überzeugt mit „Jesus bleibet meine Freude“ von Bach und dem „Ave Regina“ von Rheinberger. Jedes Lied klingt wie ein Gebet, bei dem auch die hohen Töne mühelos gemeistert werden.

Ein ergreifendes „Die Himmel rühmen“ von Beethoven singt der Polizeichor. Das jubilierende „Lobt den Herrn der Welt“ von Purcell, bei dem besonders die Bläser des Orchesters Oberhausen hervortreten, verbreitet Gänsehaut pur!

Tenor Andreas Hermann vom Aalto-Theater Essen trägt aus der Oper „Xerxes“ von Händel „Ombra mai fù“, berührend und gleichzeitig betörend vor. Das Publikum lässt sich mitnehmen auf diese Reise und ist ganz im Lied gefangen. In „Die frohe Botschaft“, wird im Wechsel zwischen Solist und Polizeichor die Weihnachtsgeschichte erzählt, bei der seine biegsame Stimme besonders gut zur Geltung kommt.

Nahtlos fügt sich Francesca Caligaris mit dem „Jerusalem“ aus dem Oratorium „Paulus“ von Bartholdy in die gesungenen Gebete ein. Schöne Koloraturen präsentiert sie im „Halleluja“ aus „Exsultate Jubilate“ von Mozart und begeistert mit einem Weihnachtspotpourri, in dem traditionelle Lieder erklingen.

Die Überraschung des Abends sind 21 Jungen und Mädchen aus der Musik- und Kunstschule Duisburg und der Musikschule Oberhausen. Gemeinsam bilden sie das Streicherensemble „Cello Total“. Die Idee zu diesem Projekt hatte Carolin Schröder vom Orchester Oberhausen. Unterstützt von drei Orchestercellisten spielen die Jugendlichen Werke von Telemann, Humperdinck und Vivaldi. Dazu gibt es noch ein Medley aus verschiedenen Weihnachtsliedern. Trotz der spürbaren Aufregung, ist es ein Erfolg für die jungen Künstler.

Der krönende Abschluss des Konzertes ist das „Halleluja“ aus dem „Messias“ von Händel. Mit welcher Leichtigkeit die Höhen bewältigt werden, ist beeindruckend und lässt einem Schauer über den Rücken laufen. Ein gelungener Abend.