Duisburg..
Sein Arbeitsplatz liegt mitten in Meiderich. Werner-Hubert Gotthilf ist dort Schulhausmeister am Max-Planck-Gymnasium. Und er öffnet an jedem Werktag außerhalb der Ferien die Pforte zur Bildung. „Das klingt ein wenig hochtrabend, aber im Prinzip ist es so“, sagt der Schulhausmeister.
Sein Job ist nichts für Langschläfer: Jeden Morgen um 6.45 Uhr startet sein Arbeitstag mit einem Kontrollgang durchs Schulgebäude. „Ich muss überprüfen, ob alles sicher und in Ordnung ist. Im Winter gucke ich, dass es in den Räumen nicht zu kalt ist“, berichtet Gotthilf. Dann schließt er rasch die Türen auf, denn um 7.05 Uhr beginnt der Unterricht. „Mittlerweile gibt es eine nullte Stunde. Das ist schon sehr früh. Die letzten Schüler verlassen erst gegen 18 Uhr die Schule“, erzählt der Schulhausmeister, dessen Aufgabenbereich beim Aufschließen der Pforte längst nicht aufhört. „In den Vorjahren hat sich da viel getan. Wir sind mittlerweile Facharbeiter. Ich bin für die Heizung und das Lüftungssystem zuständig. Zusätzlich bin ich noch Ersthelfer und Sicherheitsbeauftragter“, zählt der gebürtige Meidericher auf.
Seit zwölf Jahren ist Gotthilf am MPG tätig. „Ich habe Kfz-Schlosser gelernt. Danach war ich beim Sportamt. Als die Stelle hier ausgeschrieben wurde, habe ich mich sofort beworben“, erklärt der 55-Jährige, der nur wenige Meter Luftlinie von der Schule entfernt wohnt.
1100 Schüler und 85 Lehrer besuchen das Max-Planck-Gymnasium. Da kann der Schulalltag schon mal hektisch werden. In Gotthilfs Büro herrscht oft Dauerbetrieb. Der Schulhausmeister kümmert sich um kleine Reparaturen, betreut Handwerker, nimmt Schadensmeldungen auf – und kümmert sich vor allem um die Schüler. „Deswegen lautet die Bezeichnung ja auch Schulhausmeister. Ich bin auch Kümmerer. Mit mir können die Schüler anders reden als mit einem Lehrer. Als Vater und Großvater weiß man auch, wann ein Kind mal ein wenig Trost braucht“, erläutert der sympathische Meidericher.
48 Stunden in der Woche ist Gotthilf für seine Schule da. „Ich mache es immer noch gerne“, betont der Schulhausmeister, auch wenn er seinen Feierabend nicht immer nur für sich hat. „Eigentlich ist es ein 24-Stunden-Job. Mein Handy ist immer an. Ich bin immer der erste Ansprechpartner, wenn etwas ist“, sagt Gotthilf. Wenn er mal krank ist, bleibt die Schule naturgemäß nicht geschlossen. „Dann schließt der Rektor die Pforte auf. Da gibt es eine klare Schlüsselordnung“, erklärt der Schulhausmeister.