Ein ganzes Jahr lang engagieren sie sich sozial und erhalten dafür nicht mehr als ein Taschengeld – 336 Euro im Monat. Beim Bundesfreiwilligendienst (BFD) zählt für die meisten Teilnehmer die Arbeitserfahrung und soziale Komponente mehr als das Geld. Die ersten 17 jungen Duisburger haben sich deshalb im vergangenen Sommer dazu entschlossen, ihren BFD bei der Stadt Duisburg zu absolvieren. Die ersten Monate sind gemeistert und Oberbürgermeister Sören Link lud sie nun zu sich ins Rathaus ein, um sich zu bedanken: „Sie setzen ein Zeichen, dass sich junge Leute nicht von der Gesellschaft abwenden, sondern sich bewusst entscheiden, etwas für diese zu tun.“
Eingesetzt sind die freiwilligen, städtischen Mitarbeiter an 16 Stationen im Stadtgebiet. In den Bereichen der Jugendzentren und des haustechnischen Dienstes des Jugendamtes helfen sie Kindern bei den Hausarbeiten, machen mit ihnen Sport, spielen, essen und helfen bei Veranstaltungen mit. Die Stadt bietet ihnen außerdem Zusatzausbildungen wie den Jugendleiterschein an.
„Die Jugendlichen bringen sich mit Empathie für andere ein“, sagte Thomas Krützberg, der Leiter des Dezernats für Familie, Bildung und Kultur, über die „Bufdis“. Er betonte auch, dass die Tätigkeiten kein Zuckerschlecken seien, aber sie während ihrer Arbeit viel lernen könnten.
Auch ein Großteil der Bundesfreiwilligen findet, dass sie bereits viel mitnehmen konnten: „Ich guck mir bei der Chefin ab, wie man mit Kindern umgeht“, sagt Ines Petzold (19), „durch sie habe ich auch gelernt, die Kinder und ihr Verhalten besser zu verstehen“, sagt sie. „Mit der Zeit wird es angenehmer“, findet auch Christian Schulz (20), der am Anfang Schwierigkeiten hatte, mit verhaltensauffälligeren Kinder und Jugendlichen umzugehen. Mittlerweile geht er jedoch in seiner Tätigkeit auf: „Ich weiß jetzt, wie ich reagieren soll.“
Der OB ist überzeugt, dass die anfängliche Skepsis gegenüber dem Bundesfreiwilligendienst gewichen ist. So bewerben sich laut Link mittlerweile schon mehr Kandidaten als Fördermittel vorhanden sind. Die nächsten Bundesfreiwilligen können ihre zwölf Monate bei der Stadt im Sommer antreten.