„Wenn man von Holland nach Deutschland über die Grenze fährt, hängen bei den Menschen hier sofort die Mundwinkel herunter.“ Was Comedian Bernd Stelter behauptet, ist tendenziell – tendenziell richtig. „Nach einer aktuellen US-Studie sind die Holländer das drittglücklichste Volk der Welt. Wir kommen erst auf Platz 27, hinter Oman und Katar.“ Warum das so ist und ob man daran etwas ändern kann – das waren die Fragen, denen Alleinunterhalter Stelter bei seinem umjubelten Aufritt in der mit 500 Besuchern gefüllten Rheinhausenhalle am Freitag 140 Minuten humorvoll nachspürte.

Für Stelter ist die Ursache klar: „Wir haben das Angsthasen-Gen, der Grieche hat das nicht.“ Es ist also diese typische, im Ausland belächelte „German Angst“, die uns am Glücklichsein hindert. Doch wie wird man glücklich? Um diese Frage beantworten zu können, besitzt Stelter mit 52 Jahren genug Menschenkenntnis und Lebenserfahrung. Das Motto des Musikers und Spaßmachers lautet: „Das Glas ist immer halbvoll!“

Stelter nimmt die Macken seiner „unglücklichen“ Zeitgenossen nicht bissig, satirisch oder bösartig aufs Korn, sondern eher nachsichtig und verständnisvoll auf die Schüppe. Ins Land des Lächelns entführt Stelter etwa, wenn sein buddhistisch angehauchtes Alter Ego Helmut von seinen bewusstseinserweiternden Erfahrungen im Yoga-Kurs, von Feng Shui und Qui Gong, Ying und Yang, Karma und Aura erzählt: „Ich bin immer optimistisch. Ich hänge mich erst auf, wenn alle Stricke reißen...“

Er findet: Es gibt viele Wege zum Glück. Kinder lachen 450 mal, Erwachsene nur 15 Mal am Tag. Nach 140 Minuten inklusive Frage- und Autogrammrunde waren fast alle Mundwinkel oben.