Rolf Karling engagiert sich stark für die Roma in Rheinhausen. Jetzt will er die Duisburger Politik aufmischen und sich ins Rathaus wählen lassen. Helfen soll ihm dabei die Piratenpartei. Sie stellt derzeit ihre Direktkandidaten für die Kommunalwahl zusammen und möchte in jedem Wahlkreis der Stadt antreten. Dafür öffnet sie sich auch für parteilose Kandidaten. Karling hat sich nun für Rheinhausen-Mitte/Hochemmerich-Süd beworben. Dies löste am vergangenen Samstag kontroverse Diskussionen auf dem Parteitag in der „Bönninger Mühle“ in Hochfeld aus.
Während einige Piraten angesichts Karlings stadtweiter Bekanntheit frohlockten, reagierten andere betont verhalten: „Rolf ist mehr Pirat als die meisten Piraten“, bürgte Frank Knott für den umstrittenen Rheinhauser, der selbst jedoch nicht anwesend war. „Er tut viel Gutes für die Stadt, hat aber eine unglückliche Art“, ergänzte Dirk Weil. Eben diese Art könne Schwierigkeiten machen, merkten andere an. Zwar fürchtete niemand einen Eklat vom Kaliber der Ketchup-Attacke auf Adolf Sauerland, aber einige bezweifelten, dass Karling sich problemlos ins Wahlkampfteam integrieren lässt. Die Piraten beschlossen, ihn zunächst nicht für die Kommunalwahl zu nominieren. Er wird jedoch auf den im Januar geplanten Parteitag eingeladen, damit er sich persönlich vorstellen kann. Dann werde über seine Kandidatur und viele weitere vakante Wahlkreise entschieden.
Gegen Oper und Orchester
Die Piraten begannen zudem, ihre Positionen im Wahlprogramm abzustimmen. Sie fordern, dass die Oper und das Sinfonieorchester aufgegeben werden, bekennen sich jedoch zur Stadtbibliothek. Die Gebag wollen sie erhalten. Die Stadttochter müsse aber reformiert werden und sich ausschließlich bezahlbaren Wohnraum anbieten. Zudem sollen die Sitzungen der politischen Gremien live im Internet übertragen und aufgezeichnet werden.