Duisburg. Weil er seinen wenige Wochen alten Sohn schwer misshandelt hat, ist ein 26 Jahre alter Mann aus Duisburg am Donnerstag zu sechs Jahren und elf Monaten Haft verurteilt worden. Der Mann hatte gestanden, sein Baby unter anderem so schlimm geschüttelt zu haben, dass es ein Hirntrauma erlitt. Das Kind überlebte - und ist jetzt bei Pflegeeltern untergebracht.

Unvorstellbar Grausames tat ein 26-jähriger Buchholzer seinem erst wenige Wochen alten Sohn im April an. Das Landgericht verurteilte ihn wegen Misshandlung Schutzbefohlener und gefährlicher Körperverletzung mittels einer das Leben gefährdenden Behandlung am Mittwoch zu sechs Jahren und elf Monaten Gefängnis.

Anfang April hatte der Mann den im März geborenen Säugling so fest gepackt und ihn so geschüttelt, dass dem Baby die Rippen brachen und es ein Gehirntrauma erlitt. Am 20. April rammte der 26-Jährige dem Kind dann den Stiel einer Haarbürste so in den After, dass der Enddarm des Kindes zerstört wurde. Es dauerte zwei schreckliche lange Tage, bevor sich der Mann dazu entschloss, das Kind zu einem Arzt zu bringen.

Unter Schlafmangel gelitten

Er sei überfordert gewesen, habe unter Schlafmangel gelitten, hatte der teilgeständige Angeklagte in dem mehrtägigen Verfahren das Schütteln zu rechtfertigen versucht. Auch für die Aktion mit der Bürste hatte er eine verwegene Erklärung: Er habe seinem unter Verstopfung leidenden Sohn nur helfen wollen.

Die Strafkammer nahm dem Angeklagten diese Darstellung nicht ab. Nach dem Vorfall habe er versucht, Spuren zu verwischen. Außerdem sei unklar, wie weitere Verletzungen, die im Krankenhaus festgestellt wurden, entstanden seien. Fraglich sei in diesem Zusammenhang auch die Rolle der Ehefrau und Mutter des Kindes, die sich zum Tatzeitpunkt mit in der Wohnung aufhielt. Aufgrund der Ausführungen eines psychiatrischen Sachverständigen konnte das Gericht nicht ausschließen, dass der Angeklagte zur Tatzeit möglicherweise nur eingeschränkt schuldfähig war.

Das Kind lebt jetzt bei Pflegeeltern. Es hat die Verletzungen verhältnismäßig gut überstanden, leidet aber an Krampfanfällen. Spätfolgen des Schütteltraumas sind derzeit aber nicht absehbar.